editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.05.2017 | Politik

© Gregor Zeitler

Ein anschauliches Beispiel, wie Big Data unsere Welt verändert, lieferte der am Oxford Internet Institute tätige Professor Viktor Mayer-Schönberger beim diesjährigen Gesundheitsforum „Praevenire“ in Seitenstetten. In puncto Daten und Datenverwertung sieht er uns insgesamt am Beginn einer Entwicklung – nicht nur was die Fülle der generierten Daten anlangt, sondern auch den Umgang damit.

Mit einem faszinierenden Beispiel aus der Neonatologie – pro Sekunde wurden 1.200 Datenpunkte erfasst – zeigt er auf, wie und in welchem Ausmaß der digitale Wandel schon jetzt in die Medizin eingreift. Das wirft auch die Frage auf, inwiefern wir bereit sind, Entscheidungen zu treffen, die nicht auf Kausalität, sondern auf Korrelationen beruhen?

Von der weltweiten Cyberattacke vor wenigen Tagen waren auch 45 Gesundheitseinrichtungen in Großbritannien betroffen. Unter anderem mussten Operationen verschoben werden, weil Daten nicht verfügbar waren. Zehntausende Computer waren infolge einer erpresserischen Schadsoftware lahmgelegt.

Es kommt nicht von ungefähr, dass ‚Verantwortung und Vertrauen‘ die Währung von Big Data sind – sagt jedenfalls Mayer-Schönberger.

Herzlichst,
Dr. med. Agnes M. Mühlgassner
Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 10 / 25.05.2017