Turnusärztekongress „Wir sind die Zukunft“: Drei Fragen an… Karlheinz Kornhäusl

25.10.2016 | Politik

Wie stellen Sie sich als junge Ärztin, als junger Arzt Ihren Beruf in Zukunft vor? Darüber will die ÖÄK mit Ihnen beim Kongress „Arztbild der Zukunft“ am 26. November in Wien diskutieren. Erste Informationen darüber gibt Karlheinz Kornhäusl, stellvertretender Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, im Gespräch mit Marion Huber.

ÖÄZ: Der Arztberuf befindet sich im Wandel. Was erwarten die jungen Ärzte selbst von ihrem Beruf?
Kornhäusl: Auf den Punkt gebracht, werden die jungen Ärzte in Zukunft flexibler arbeiten wollen. Das gilt für Arbeitszeiten, ebenso wie für Zusammenarbeitsformen oder für Familienfreundlichkeit. Starre Strukturen haben ausgedient. Beim Kongress wollen wir darüber ohne geistige Grenzen diskutieren. Denn das ist ja etwas Fließendes, da sind keine Grenzen gesteckt. Und wir wollen von den jungen Kolleginnen und Kollegen erfahren, in welchen Bereichen sich etwas ändern muss. Grundsätzlich sind es drei Säulen, die entscheidend sind: die Ausbildungsqualität, die Arbeitsbedingungen und natürlich auch das Gehalt.

Wenn Sie die Arbeitsbedingungen ansprechen – wo gibt es hier noch am meisten zu tun?
Insgesamt geht es einfach darum, das Arbeitsumfeld attraktiv zu machen. Es muss möglich sein, Familie und Beruf vereinbaren zu können. Das wird heute immer wichtiger, für Frauen genauso wie auch für Männer. Wir jungen Ärzte wollen flexible Arbeitszeiten, wir wollen Möglichkeiten der Kinderbetreuung und Unterstützung in der Ausbildung und Fortbildung. Die Zeiten, in denen das Leben völlig dem Beruf untergeordnet wurde, sind vorbei – nicht nur im ärztlichen Bereich. Und diesem Trend muss man Rechnung tragen.

Welchen Einfluss haben die Veränderungen im Gesundheitssystem auf das Arztbild der Zukunft?
Wir alle kennen die aktuellen Problemfelder von Ärztemangel über Arbeitsverdichtung bis hin zu überlaufenen Spitalsambulanzen – dafür brauchen wir Lösungen. Und deshalb müssen wir auch über neue Ansätze und Strukturen nachdenken. Wir müssen uns mit neuen Arbeitsformen auseinandersetzen, mit Arbeitszeitmodellen und auch mit digitalen Möglichkeiten. Dann können wir entscheiden, was uns in Zukunft voranbringt. Und wir müssen uns grundsätzlich fragen: Wie soll die Versorgung in Zukunft aussehen? Auch das wird das Arztbild der Zukunft mitbestimmen.

Tipp: Im Rahmen der Veranstaltung werden pro Themenblock zwei Podiumsplätze verlost.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 20 / 25.10.2016