Eva­lu­ie­rung der Basis­aus­bil­dung: Online-Umfrage startet

10.06.2016 | Politik

In Kürze wer­den die ers­ten Ärz­tin­nen und Ärzte die neue Basis­aus­bil­dung abschlie­ßen. Mit 1. Juli 2016 star­tet die bun­des­weite Online-Umfrage, im Rah­men derer Details rund um die Aus­bil­dung abge­fragt wer­den sol­len. Von Agnes M. Mühlgassner

Wir wol­len wis­sen, wie es um die Ver­mitt­lung von theo­re­ti­schen und prak­ti­schen ärzt­li­chen Kennt­nis­sen in der Basis­aus­bil­dung bestellt ist“, erklärt der stell­ver­tre­tende Obmann der Bun­des­ku­rie ange­stellte Ärzte und Obmann der Bun­des­sek­tion Tur­nus­ärzte in der ÖÄK, Karl­heinz-Korn­häusl die Motive für die Umfrage. So sol­len die Stär­ken der neuen Basis­aus­bil­dung erho­ben, aber auch not­wen­dige Ver­bes­se­rungs­po­ten­tiale klar werden.

Neue Ärz­te­aus­bil­dung

Der Hin­ter­grund: Durch die neue Ärzte-Aus­bil­dungs­ord­nung 2015 (ÄAO 2015), die seit 1. Juni 2015 in Kraft ist, müs­sen sowohl ange­hende All­ge­mein­me­di­zi­ner als auch künf­tige Fach­ärzte zu Beginn ihrer ärzt­li­chen Aus­bil­dung eine neun­mo­na­tige Basis­aus­bil­dung in kon­ser­va­ti­ven und chir­ur­gi­schen Fächern absol­vie­ren. Diese soll Ärz­tin­nen und Ärzte dazu befä­hi­gen, Pati­en­ten von der Auf­nahme bis zur Ent­las­sung zu betreuen, den Sta­ti­ons­all­tag zu bewäl­ti­gen und in Not-Situa­tio­nen fach­ge­recht behan­deln zu kön­nen. Am Ende der Basis-Aus­bil­dung sol­len Ärz­tin­nen und Ärzte in der Lage sein, die häu­figs­ten Krank­heits­bil­der zu erken­nen und zu behandeln.

Zur Umfrage selbst: Erst­mals wird die anonyme Online-Umfrage zur Eva­lu­ie­rung der Basis­aus­bil­dung im Juli 2016 durch­ge­führt; im Okto­ber erfolgt eine wei­tere Eva­lu­ie­rung für die nächs­ten Absol­ven­ten. Künf­tig soll die Eva­lu­ie­rung – ent­spre­chend dem Zyklus der Basis­aus­bil­dung – quar­tals­weise erfolgen.

Durch­ge­führt wird die Umfrage, für die ein spe­zi­el­ler Fra­ge­bo­gen erstellt wurde, vom Ärzt­li­chen Qua­li­täts­zen­trum in Linz. Die Basis­aus­bil­dung wird in ihrer Gesamt­heit bewer­tet und nicht jede Abtei­lung für sich. Der Tat­sa­che, dass die Basis­aus­bil­dung an meh­re­ren Abtei­lun­gen absol­viert wer­den muss, hat man inso­fern Rech­nung getra­gen, als man hier tech­nisch die Mög­lich­keit der Mehr­fach­aus­wahl geschaf­fen hat – sowohl bei den Abtei­lun­gen als auch bei den Kran­ken­häu­sern, wenn man diese etwa an ver­schie­de­nen Kran­ken­häu­sern absol­viert hat. Beson­ders gra­vie­rende Unter­schiede von ein­zel­nen Tei­len der Aus­bil­dung, die an ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen oder Kran­ken­häu­sern absol­viert wur­den, kön­nen im Feld „Frei­text“ näher beschrie­ben werden.

Mit der Frage, wel­chen wei­te­ren Aus­bil­dungs­weg die Ärz­tin­nen und Ärzte ein­ge­schla­gen haben, endet der Fra­ge­bo­gen – sowie dem Hin­weis, dass es auch hier jeweils beglei­tende Eva­lu­ie­run­gen gibt. Erste Ergeb­nisse der Online-Umfrage über die Basis­aus­bil­dung soll es im Sep­tem­ber 2016 geben. Harald Mayer, Bun­des­ku­ri­en­ob­mann ange­stellte Ärzte in der ÖÄK: „Wir wol­len lücken­los eva­lu­ie­ren und damit star­ten wir jetzt.“ Da die Befra­gung ver­trau­lich und anonym erfolge, hät­ten weder die ÖÄK noch die Aus­bil­dungs­ein­rich­tun­gen die Mög­lich­keit, ein­zelne Eva­lu­ie­rungs­da­ten zu erhal­ten. Was Mayer in die­sem Zusam­men­hang beson­ders wich­tig ist: „Die Kran­ken­an­stal­ten­trä­ger sind nun mehr denn je gefor­dert, die Rah­men­be­din­gun­gen für die Aus­bild­ner so zu gestal­ten, dass diese genug Zeit für Jung­ärz­tin­nen und Jung­ärzte haben.“

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 11 /​10.06.2016