Spitalsärzte: KA-AZG und Ärztegehälter

25.02.2015 | Politik

Während man sich in Salzburg auf ein neues Gehaltsschema für die in den SALK tätigen Spitalsärztinnen und Spitalsärzte geeinigt hat, läuft in Oberösterreich die von der Ärztekammer angekündigte Informationskampagne.

Nachdem sich in Salzburg Ärztekammer und Land nach langen, intensiven Verhandlungen auf ein neues Gehaltsschema geeinigt haben, hat nun auch ein Großteil der knapp 900 Ärztinnen und Ärzte der SALK (Salzburger Landeskliniken) dem Verhandlungsergebnis zugestimmt. Rund 84 Prozent der befragten Ärzte – insgesamt 486 von 580, die an der elektronisch durchgeführten Befragung der Salzburger Ärztekammer Ende Jänner/Anfang Feber teilgenommen haben, stimmten für das neue Schema.

Die Erhöhung der Grundgehälter wird in zwei Schritten erfolgen: Rückwirkend mit 1. Jänner 2015 werden 10,5 Millionen Euro gehaltswirksam; damit gibt es ein Plus von 22 Prozent für alle Gruppen. Drei Millionen Euro folgen ab 1. Jänner 2018, was im Schnitt um 30 Prozent mehr Grundgehalt bedeutet. Nicht nur die Grundgehälter werden angehoben; zusätzlich wird die Entschädigung für die passive Rufbereitschaft für Ärzte in den SALK verdreifacht. Ärzte, die sich künftig habilitieren, bekommen monatlich eine Zulage von 500 Euro; jenen, die bereits habilitiert sind, wird die Differenz zum bisherigen Biennalsprung ausbezahlt. Primarärzte sind über Sonderverträge angestellt; für sie gelten diese Regelungen nicht. Dazu der Kurienobmann der angestellten Ärzte der Ärztekammer Salzburg, Univ. Doz. Jörg Hutter: „Die Salzburger Gehaltsreform erfüllt die von der Ärztekammer geforderten Kriterien: sie ist marktkonform und attraktiv für alle im System stehenden Kolleginnen und Kollegen.“ Nun müssten Strukturreformen folgen, damit die Folgen des KA-AZG nicht zur Arbeitsverdichtung führen, so Hutter weiter.

Mit dem positiven Befragungsergebnis der SALK-Ärzte sei der Weg zu einer neuen Betriebsvereinbarung frei, betonte der zuständige Gesundheits- und Spitalsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter, Christian Stöckl. Man wolle die Vereinbarung so rasch wie möglich durch die Betriebsräte unter Beteiligung der Ärztevertreter erarbeiten. Auch die Vorbereitungen zur legistischen Umsetzung des neuen Schemas seien bereits in Arbeit, damit der Landtag ehestmöglich den notwendigen Beschluss fassen kann, so Stöckl.

In Oberösterreich ist die von der Ärztekammer angekündigte Informationskampagne über das Ärzte-Gehaltspaket „voll angelaufen“, wie der Kurienobmann der angestellten Ärzte in der ÖÄK, Harald Mayer, erklärt. Zusammen mit dem oberösterreichischen Ärztekammer-Präsidenten Peter Niedermoser tourt er durch das Land, um die in der Gespag beschäftigten Spitalsärztinnen und Spitalsärzte vor der Ärztebefragung über das neue Gehaltspaket detailliert und in persönlichen Gesprächen vor Ort zu informieren.

Die Abstimmung selbst soll „frühestens Mitte März“ (Mayer) erfolgen. Zuvor sollen sich die oberösterreichischen Ärztinnen und Ärzte via Online-Gehaltsrechner selbst ein Bild davon machen können, wie sich die Gehaltsreform konkret auswirkt.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 4 / 25.02.2015