kurz & infor­ma­tiv: Poli­ti­sche Kurzmeldungen

10.03.2015 | Politik

ÖÄK for­dert Ent­las­tung der Ambulanzen

Auf­grund der gesetz­li­chen Reduk­tion der Arbeits­zei­ten in den Spi­tä­lern sieht der Bun­des­ku­ri­en­ob­mann der ange­stell­ten Ärzte in der ÖÄK, Harald Mayer, ver­mehrt Anzei­chen, dass der Betrieb vie­ler Spi­tals­am­bu­lan­zen nicht mehr auf­recht erhal­ten wer­den kann. Was Mayer beson­ders kri­ti­siert: „Die Poli­tik steu­ert sehen­den Auges in eine Ver­sor­gungs­mi­sere.“ Denn dass das öster­rei­chi­sche Gesund­heits­sys­tem spi­tals­las­tig sei, „ist seit vie­len Jah­ren bekannt“, so der Kuri­en­ob­mann. Mitt­ler­weile wür­den jähr­lich mehr als 17 Mil­lio­nen Ambu­lanz­fälle regis­triert. „Grob gerech­net bedeu­tet das zwei Ambu­lanz­be­su­che pro Kopf und Jahr.“ Auch hätte bei­spiels­weise eine in Vor­arl­berg durch­ge­führte Stu­die erge­ben, dass bis zu 65 Pro­zent der Ambu­lanz­fälle im nie­der­ge­las­se­nen Bereich bes­ser auf­ge­ho­ben sind. „Die Poli­tik muss sich end­lich darum küm­mern, Struk­tu­ren zu schaf­fen, die dazu geeig­net sind, die Pati­en­ten­ströme in ver­nünf­tige Bah­nen zu len­ken“, so Mayer abschließend.

„Licht für die Welt“: Rekord­jahr 2014

Die Jah­res­bi­lanz von „Licht für die Welt“ zeigt, dass 2014 mehr als einer Mil­lion Men­schen in 156 Pro­jek­ten gehol­fen wer­den konnte, was ein Plus von neun Pro­zent bedeu­tet. Seit zwölf Jah­ren koope­riert die NGO bei der Bekämp­fung und Prä­ven­tion von Blind­heit mit loka­len Behör­den und Orga­ni­sa­tio­nen in Afrika, vor­wie­gend in Mosam­bik. Dort wird „Licht für die Welt“ 2016 eine rund 1,5 Mil­lio­nen Euro teure Augen­kli­nik für zwei Mil­lio­nen Pati­en­ten eröff­nen. 1.200 Ope­ra­tio­nen und 25.000 Behand­lun­gen sind dort geplant; auch die Aus­bil­dung von loka­lem Fach­per­so­nal soll erfol­gen. Bis 2020 soll einer der häu­figs­ten Gründe für Erblin­dung, eine Trachom-Infek­tion, ein­ge­dämmt sein; vor allem Frauen und Kin­der in Ent­wick­lungs­län­dern sind davon betrof­fen. In man­chen Gegen­den lei­den neun von zehn Kin­dern unter neun Jah­ren daran. Die inhalt­li­chen Schwer­punkte von „Licht für die Welt“ lagen 2014 zu 54 Pro­zent in der Blind­heits­ver­hü­tung und zu 41 Pro­zent in der Reha­bi­li­ta­tion. Der Schwer­punkt der Tätig­keit liegt mit 76 Pro­zent nach wie vor in Afrika, vor allem in Mosam­bik und Äthiopien.

Kanada: neu­er­lich BSE-Fall

In der west­ka­na­di­schen Pro­vinz Alberta ist ein BSE-Fall nach­ge­wie­sen wor­den, wie die kana­di­sche Lebens­mit­tel­kon­troll­be­hörde CFIA mit­teilte. Es seien aber keine Teile des betrof­fe­nen Tie­res in den Ernäh­rungs­kreis­lauf gelangt – weder als Essen noch als Tier­nah­rung. Bei dem neu­er­li­chen Auf­tre­ten han­delt es sich um den ers­ten BSE-Fall in Kanada seit 2011. Nun wird geprüft, wie das Tier infi­ziert wurde.


USA: Bour­bon – neues töd­li­ches Virus

In den USA wurde ein neues töd­li­ches Virus aus der Gruppe der Tho­go­to­vi­ren iden­ti­fi­ziert. In Kan­sas ist erst­mals ein Mann laut CDC (Cen­ters for Dise­ase Con­trol) am „Bourbon“-Virus gestor­ben. Der Erre­ger wurde nach dem Bezirk, in dem das Todes­op­fer lebte, benannt. Man geht davon aus, dass die Über­tra­gung in Europa, Asien und Afrika durch Mücken und Zecken erfolgt.

Boli­vien: Alarm wegen Chikungunya-Epidemie

Wegen einer Chi­kun­gu­nya-Epi­de­mie – min­des­tens 29 Fälle – haben die Gesund­heits­be­hör­den in Boli­vien Alarm aus­ge­löst. Seit im Dezem­ber 2013 der erste Fall in der Kari­bik bekannt wurde, brei­tet sich das Virus in Latein­ame­rika aus. Mehr als 27.000 Men­schen sind seit­her erkrankt; betrof­fen ist vor allem die Kari­bik-Region. Bis­her gibt es weder einen Impf­stoff noch Medi­ka­mente gegen die Erkran­kung, die töd­lich enden kann.

Indien: Polio-Ver­dachts­fälle gemeldet

Im Osten Indi­ens wur­den zwei Polio-Ver­dachts­fälle gemel­det. Zwei zwei­jäh­rige Buben wur­den mit Polio-ähn­li­chen Läh­mun­gen in eine Iso­lier­sta­tion gebracht. Die Labor­pro­ben wer­den der­zeit geprüft. Nach einer breit ange­leg­ten Impf­ak­tion war in Indien seit 2011 kein Polio-Fall mehr bestä­tigt wor­den. Vor einem Jahr war Polio in Indien schließ­lich offi­zi­ell für aus­ge­rot­tet erklärt worden.

ÖÄK gegen Impf­pflicht, für Aufklärung

In der aktu­el­len Dis­kus­sion rund um die Ein­füh­rung einer Impf­pflicht spricht sich die ÖÄK gegen eine der­ar­tige Vor­gangs­weise aus. Gleich­zei­tig werde regis­triert, dass vor allem Kin­der­ärzte und All­ge­mein­me­di­zi­ner mit dem zuneh­men­den Bedürf­nis der Pati­en­ten nach detail­lier­ter Auf­klä­rung kon­fron­tiert wer­den, ergänzte ÖÄK-Prä­si­dent Artur Wech­sel­ber­ger. Und wei­ter: „Aus Sicht der evi­denz­ba­sier­ten Medi­zin gehö­ren Imp­fun­gen gene­rell zu den wir­kungs­volls­ten For­men der Krank­heits­prä­ven­tion, die wir ken­nen.“ Auch wenn es in sel­te­nen Fäl­len zu Impf­schä­den komme, stünde deren Zahl in kei­nem Ver­hält­nis zu den Vor­tei­len einer Imp­fung – das gelte spe­zi­ell für die Masern­imp­fung, die den Anlass für diese Dis­kus­sion dar­stellt. Im Übri­gen sei der medial ver­mit­telte Ein­druck, wonach die Ärzte in Öster­reich wie auch inter­na­tio­nal sich gleich­mä­ßig in Impf­be­für­wor­ter und Impf­kri­ti­ker tei­len, völ­lig ver­zer­rend. Wech­sel­ber­ger dazu: „Wenn im Hör­funk und Fern­se­hen immer wie­der ein Befür­wor­ter einem Kri­ti­ker gegen­über­sitzt, ent­spricht das ein­fach nicht der Rea­li­tät.“ Die große Mehr­heit der Ärzte arbeite evi­denz­ba­siert und „setzt auf Prä­ven­tion durch Imp­fun­gen“, so der ÖÄK-Prä­si­dent abschlie­ßend. Gesund­heits­mi­nis­te­rin Sabine Ober­hau­ser (S) hatte sich zuvor eben­falls gegen eine Impf­pflicht ausgesprochen.

Rotes Kreuz: Streit über finan­zi­elle Gebarung

Beim Roten Kreuz in Ober­ös­ter­reich sorgt ein Ver­lust von bis zu 2,6 Mil­lio­nen Euro im Jahr 2014 bei der Blut­zen­trale, einem Teil­be­trieb des Roten Kreu­zes, für Unstim­mig­kei­ten. Chris­tian Fors­t­erleit­ner – er ist auch Lin­zer Vize­bür­ger­meis­ter – ist aus dem Rot­kreuz-Prä­si­dium zurück­ge­tre­ten. Der Grund: Er habe kein Ver­trauen in Wal­ter Aichin­ger als Prä­si­dent. Die­ser erklärte jedoch, die Gre­mien des Roten Kreu­zes lau­fend infor­miert zu haben; auch seien ent­spre­chende Maß­nah­men, mit denen der vor­aus­sicht­li­che Ver­lust auf 300.000 bis 350.000 Euro redu­ziert würde, beschlos­sen wor­den. Aichin­ger begrün­dete das Minus mit dem seit 2007 rück­läu­fi­gen Ver­brauch von Blut­kon­ser­ven durch moderne Ope­ra­ti­ons­me­tho­den. So wur­den etwa vor eini­gen Jah­ren noch rund 72.000 Blut­kon­ser­ven pro Jahr ver­braucht; der­zeit sind es 42.000. Für 2015 sei das Bud­get laut Aichin­ger ausgeglichen.

Medi­zin-Auf­nah­me­test prüft „Sozia­les Entscheiden“

Der ein­heit­li­che Auf­nah­me­test für die Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tä­ten in Wien, Inns­bruck und Graz sowie die Mediz­in­fa­kul­tät in Linz wird heuer erst­mals den neuen Teil „Sozia­les Ent­schei­den“ beinhal­ten. Dabei wird geprüft, wie die Kan­di­da­ten in sozia­len Situa­tio­nen Ent­schei­dun­gen tref­fen und wel­che Über­le­gun­gen sie anstel­len. Außer­dem wird sowohl der „MedAT‑H“-Test für das Human­me­di­zin­stu­dium als auch der „MedAT‑Z“ für Zahn­me­di­zin-Inter­es­sen­ten um eine Stunde ver­kürzt. Ab 2. März kön­nen sich Inter­es­sen­ten unter www.medizinstudieren.at für den dies­jäh­ri­gen Prü­fungs­ter­min am 3. Juli anmel­den. Für das Stu­di­en­jahr 2015/​2016 ste­hen ins­ge­samt 1.560 Stu­di­en­plätze für Human- und Zahn­me­di­zin zur Ver­fü­gung; 740 an der Med­Uni Wien, 400 in Inns­bruck, 360 in Graz sowie 60 in Linz.

BVA-Ver­hand­lun­gen: erfolg­rei­cher Abschluss

Einen erfolg­rei­chen Abschluss der Ver­hand­lun­gen mit der BVA kann die Bun­des­ku­rie nie­der­ge­las­sene Ärzte der ÖÄK prä­sen­tie­ren: Dabei wur­den eine Ein­mal-Zah­lung in der Höhe von zehn Mil­lio­nen Euro sowie eine all­ge­meine Tarif­er­hö­hung um 5,88 Pro­zent erzielt. Wei­ters wurde erreicht, dass es zu einem vol­len Aus­gleich der Ver­luste durch Absen­kung von Labortari­fen bei den kli­ni­schen Fächern durch die Anhe­bung von ein­zel­nen Tarif­pos­ten bei den betrof­fe­nen Fach­grup­pen (wie etwa Haus­be­su­che und Wege­ge­büh­ren für All­ge­mein­me­di­zi­ner; Echo­kar­dio­gra­fie bei Inter­nis­ten) kommt. Die Aus­zah­lung der Ein­mal­zah­lung für die Ärz­tin­nen und Ärzte erfolgt mit der Abrech­nung für April auf Basis der Hono­rare von 2013. Wobei der Bun­des­ku­ri­en­ob­mann der Nie­der­ge­las­se­nen Ärzte, Johan­nes Stein­hart, einen Punkt ganz beson­ders betont: „Bei den Ver­hand­lun­gen ist uns jetzt der Turn around gelun­gen, dass künf­tig nicht mehr im Nach­hin­ein, son­dern im Vor­hin­ein ver­han­delt wird.” Das ermög­li­che nicht nur eine bes­sere Ver­hand­lungs­po­si­tion, son­dern auch eine bes­sere Gestal­tung ins­ge­samt. Dass bei der Anhe­bung ein­zel­ner Tarife auch jene für den Haus­be­such ebenso wie die Wege­ge­büh­ren „mas­siv” erhöht wur­den, bezeich­net Stein­hart als „erfreu­li­ches Signal”. Denn die BVA habe erkannt, dass es „in Zukunft auch bestimm­ter Anreiz­mo­delle für Ärz­tin­nen und Ärzte bedarf“.

Gra­tis-Zahn­span­gen: Ver­trag unterzeichnet

Der Ver­trag für die Gra­tis-Zahn­span­gen, den der Haupt­ver­band der Sozi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger und die Zahn­ärz­te­kam­mer im Vor­jahr aus­ver­han­delt haben, wurde kürz­lich unter­zeich­net. Ab 1. Juli 2015 sol­len pro Jahr rund 30.000 Kin­der unter 18 Jah­ren davon pro­fi­tie­ren. Bei medi­zi­ni­scher Not­wen­dig­keit wird es künf­tig zwei neue Kas­sen­leis­tun­gen geben: zum einen die früh­kind­li­che Zahn­be­hand­lung – meist mit abnehm­ba­rer Zahn­spange – ab dem sechs­ten Lebens­jahr sowie fest­sit­zende Span­gen bei Zwölf- bis 18-Jäh­ri­gen. Die Kos­ten dafür wer­den mit rund 80 Mil­lio­nen Euro pro Jahr bezif­fert. Für Kin­der, die keine Gra­tis-Zahn­spange bekom­men, blei­ben die bis­he­ri­gen Zuzah­lun­gen der Kas­sen auf­recht. Im März erfol­gen die Aus­schrei­bun­gen für die 180 Vertrags-Kieferorthopäden.

WHO for­dert ver­stärk­ten Kampf gegen Tropenkrankheiten

Mehr als eine Mil­li­arde Men­schen in 149 Län­dern lei­det laut WHO an einer der 17 als „ver­nach­läs­sigt“ gel­ten­den Tro­pen­krank­hei­ten. Es bedürfe grö­ße­rer Anstren­gun­gen als bis­her, um Tro­pen­krank­hei­ten wie die Schlaf­krank­heit, Fluss­blind­heit oder Bil­har­ziose ein­zu­däm­men, erklärte WHO-Gene­ral­di­rek­to­rin Mar­ga­ret Chan. Bis 2020 wer­den dafür schät­zungs­weise rund 16 Mil­li­ar­den Dol­lar, bis 2030 ins­ge­samt 32 Mil­li­ar­den Dol­lar nötig sein. Die Bekämp­fung von Tro­pen­krank­hei­ten müsse inte­gra­ler Bestand­teil der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit wer­den. Frei­wil­lige Bei­träge der Phar­ma­in­dus­trie seien ebenso wich­tig wie eigene Inves­ti­tio­nen der betrof­fe­nen Län­der, so Chan. In mehr als 70 Län­dern gibt es laut WHO bereits Gesamt­kon­zepte für die Ein­däm­mung von Tropenkrankheiten.

Ebola: Bis April 2015 Ende der Epidemie

Bis Mitte April 2015 wol­len die drei am stärks­ten betrof­fe­nen Staa­ten Gui­nea, Sierra Leone und Libe­ria, die Ebola-Epi­de­mie besie­gen und die Zahl der Neu-Infek­tio­nen auf Null sen­ken. Indes sor­gen sich Exper­ten um die Lang­zeit­fol­gen. „Das war die bei wei­tem größte Ebola-Epi­de­mie, die wir je beob­ach­tet haben“, resü­miert der stell­ver­tre­tende WHO-Gene­ral­se­kre­tär Keiji Fukuda. Die betrof­fe­nen Län­der waren geschwächt von jahr­zehn­te­lan­gen Kon­flik­ten und nicht ange­mes­sen vor­be­rei­tet. Zwar stehe eine umfas­sende Feh­ler­ana­lyse noch aus, fest stehe aber, dass die Län­der die wich­tigste Rolle spie­len, so Fukuda. Sie müss­ten fähig sein, die Krank­heit früh zu ent­de­cken und dar­über zu infor­mie­ren, wie der WHO-Gene­ral­se­kre­tär betonte. Mitt­ler­weile hat die WHO (Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion) den ers­ten Ebola-Schnell­test geneh­migt. Die­ser von einem US-ame­ri­ka­ni­schen Kon­zern ent­wi­ckelte Test weist die Erkran­kung inner­halb von 15 Minu­ten nach. Die Frei­gabe durch die US-ame­ri­ka­ni­schen Gesund­heits­be­hör­den soll in die­sen Wochen erfol­gen; ebenso ist eine Kos­ten­kal­ku­la­tion erfor­der­lich. Seit dem Aus­bruch der Ebola-Epi­de­mie in West­afrika im Dezem­ber 2013 sind laut WHO knapp 23.000 Men­schen erkrankt; etwa 9.200 starben.

Kran­ken­kas­sen: Minus von 129 Mil­lio­nen Euro

Nach meh­re­ren Jah­ren mit posi­ti­ver Bilanz erwar­ten die Kran­ken­kas­sen nach dem jüngs­ten Vor­anschlag des Haupt­ver­ban­des für 2015 ein Defi­zit von 128,9 Mil­lio­nen Euro. Dem­nach sol­len nur noch drei Kas­sen posi­tiv bilan­zie­ren: die Salz­bur­ger GKK (plus 2,7 Mil­lio­nen Euro), die SVA (Sozi­al­ver­si­che­rungs­an­stalt der gewerb­li­chen Wirt­schaft: plus 3,4 Mil­lio­nen Euro) sowie die BVA (Sozi­al­ver­si­che­rungs­an­stalt der Bau­ern: plus 46,7 Mil­lio­nen Euro). Die GKK im Bur­gen­land und in der Stei­er­mark erwar­ten eine aus­ge­gli­chene Bilanz, die ande­ren Kas­sen ein Minus. Das größte Defi­zit erwar­tet die Wie­ner GKK (minus 64,1 Mil­lio­nen Euro). Haupt­ver­bands-Chef Peter McDo­nald führt das pro­gnos­ti­zierte Minus auf die schwie­ri­gen wirt­schaft­li­chen Zei­ten und stei­gende Kos­ten durch den medi­zi­ni­schen Fort­schritt zurück. Sein Ziel ist es jedoch nach wie vor, „ein aus­ge­gli­che­nes Ergeb­nis über den Kon­junk­tur­zy­klus“ zu erzielen.

Satel­li­ten­da­ten kön­nen Epi­de­mien vorhersagen

Bestimmte Epi­de­mien könn­ten mit­hilfe von Satel­li­ten­da­ten Monate im Vor­aus pro­gnos­ti­ziert wer­den. Der Bio­loge Ken­neth Lin­thi­cum und sein Team vom US-ame­ri­ka­ni­schen Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rium ent­neh­men Satel­li­ten­bil­dern Daten über Regen, Über­flu­tun­gen und Dür­ren, gewin­nen dar­aus etwa Infor­ma­tio­nen über die Ver­brei­tung von Mos­ki­tos und erstel­len damit Vor­her­sa­gen. So hat das Team ein Früh­warn­sys­tem für das Rift­tal-Fie­ber ent­wi­ckelt, das vor­wie­gend bei Rin­dern in Afrika vor­kommt. „Wir kön­nen die Aus­brü­che zwei bis fünf Monate, bevor sie pas­sie­ren, vor­her­sa­gen“, so Lin­thi­cum. Wer­den betrof­fene Län­der dadurch vor­ge­warnt, könn­ten sie ent­spre­chende Maß­nah­men tref­fen – etwa Tiere imp­fen oder bei Aus­bruch der Epi­de­mie erkrankte Tiere in Qua­ran­täne brin­gen. Der­zeit arbei­ten die For­scher an Früh­warn­sys­te­men für wei­tere Krank­hei­ten wie Mala­ria und Den­gue­fie­ber. Diese Daten sol­len künf­tig offen zugäng­lich sein. Nicht alle Krank­hei­ten kön­nen mit­tels Satel­li­ten­da­ten vor­her­ge­sagt wer­den; vor allem für die haupt­säch­lich den Men­schen betref­fen­den Krank­hei­ten seien Pro­gno­sen schwieriger.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 5 /​10.03.2015