editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.04.2015 | Politik

© Gregor Zeitler

Bis zu 20 Prozent mehr Leistungen, als durch die Honorarsumme von der Wiener GKK gedeckt sind, haben Fachärzte für physikalische Medizin und Rehabilitation in Ordinationen und Instituten in Wien im Vorjahr erbracht. Und trotzdem mussten die Patienten Wartezeiten von bis zu 27 Werktagen in Kauf nehmen. Viele haben das als Anlass genommen, auf die Behandlung gleich ganz zu verzichten.

Dabei sind die Effekte einer physikalischen Therapie belegt: So konnte in einer norwegischen Studie nachgewiesen werden, dass eine entsprechende Kombinationsbehandlung beispielsweise bei Patienten mit chronischen unteren Rückenschmerzen den Krankenstand um rund 25 Prozent verkürzt. Dass im Bereich der physikalischen Medizin in Österreich nachweislich Unterversorgung herrscht, wurde im Rahmen einer aktuellen Versorgungsstudie festgestellt. Diese führe „zwangsweise zur Triagierung von Patienten, sodass notwendige Therapiemaßnahmen zum Teil unterbleiben“.

Das sofortige Aus für alle Deckelungen und Degressionen hat deswegen der Kurienchef der niedergelassenen Ärzte in der ÖÄK, Johannes Steinhart, vor kurzem bei einer Pressekonferenz in Wien gefordert. Lesen Sie alle Details dazu hier.

Dr.med. Agnes M. Mühlgassner
Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 7 / 10.04.2015