neu & aktu­ell: Poli­ti­sche Kurzmeldungen

15.08.2014 | Politik


USA: Pocken-Erre­ger in Labor entdeckt

In einem Lager­raum der US-ame­ri­ka­ni­schen Medi­ka­men­ten­be­hörde FDA in Bethesda (Mary­land) sind Fläsch­chen mit Pocken-Erre­gern ent­deckt wor­den. Die Pro­ben wur­den in ein Hoch­si­cher­heits­la­bor gebracht und sol­len nach wei­te­ren Tests zer­stört wer­den. Inter­na­tio­na­len Regeln zufolge darf nur je ein Labor in den USA und Russ­land die Erre­ger der seit 1977 aus­ge­rot­te­ten Pocken aufbewahren.

Paris: Rauch­ver­bot in einem Park

In Paris soll ver­suchs­weise in einem Park das Rau­chen ver­bo­ten wer­den. Man wolle das Rau­chen in Parks nicht gene­rell ver­bie­ten, son­dern mit dem „Expe­ri­ment“ über Sucht­ver­hal­ten auf­klä­ren, so Bür­ger­meis­te­rin Anne Hidalgo. In wel­chem Park das Ver­bot gel­ten wird, ist noch nicht bekannt. Die US-Metro­pole New York hatte schon 2011 ein Rauch­ver­bot in Parks erlassen.

Ungarn: Anthrax-Ver­dachts­fälle gemeldet

In der ost­un­ga­ri­schen Stadt Tis­za­füred wer­den fünf Men­schen mit Ver­dacht auf Anthrax-Infek­tio­nen behan­delt. Das gab die natio­nale Behörde für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit bekannt. Die Fälle hän­gen ver­mut­lich mit der ille­ga­len Schlach­tung von Rin­dern zusam­men; im Betrieb wur­den Anthrax-Bak­te­rien in ein­ge­fro­re­nem Fleisch gefun­den. Ein Teil des Flei­sches wurde an Kan­ti­nen geliefert.

Groß­bri­tan­nien: Hepa­ti­tis E in Spenderblut

Einer von 3.000 Blut­spen­dern in Groß­bri­tan­nien ist laut einer Stu­die mit Hepa­ti­tis E infi­ziert. Das Virus wurde in 18 von 43 Fäl­len, in denen Pati­en­ten dem infi­zier­ten Blut aus­ge­setzt waren, über­tra­gen. Ins­ge­samt waren 79 von 225.000 Blut­spen­den mit dem Geno­typ 3 infi­ziert. Weil es eine ähn­li­che Ver­brei­tung auch in ande­ren EU-Län­dern gibt, for­dern Exper­ten EU-weit die Kon­trolle von Spen­der­blut auf Hepa­ti­tis E.


Reform der Ärzte-Aus­bil­dung in Begutachtung

Der Ent­wurf zur Reform der Ärzte-Aus­bil­dung, auf die sich ÖÄK und Gesund­heits­mi­nis­ter Alois Stö­ger (S) geei­nigt haben, ist der­zeit in Begut­ach­tung. Das Modell sieht eine neun­mo­na­tige Basis­aus­bil­dung in Inne­rer Medi­zin und Chir­ur­gie vor; für All­ge­mein­me­di­zi­ner schlie­ßen sich daran wei­tere 27 Monate Aus­bil­dung im Spi­tal sowie zumin­dest sechs Monate ver­pflich­tende Lehr­pra­xis. Nach sie­ben Jah­ren wird die Dauer der Lehr­pra­xis auf neun Monate, nach wei­te­ren fünf Jah­ren auf zumin­dest zwölf Monate ver­län­gert. Die För­der­summe des Bun­des beträgt der­zeit 860.000 Euro und muss – so die For­de­rung der ÖÄK – mas­siv aus­ge­wei­tet wer­den. Bun­des­län­der und Sozi­al­ver­si­che­rung steu­ern je nach Land unter­schied­lich viel bei. Für Fach­ärzte sind nach der Basis­aus­bil­dung wei­tere zwei Abschnitte vor­ge­se­hen: eine fach­spe­zi­fi­sche Son­der­fach-Grund­aus­bil­dung von min­des­tens 15 Mona­ten und eine anschlie­ßende Schwer­punkt­aus­bil­dung von 27 Mona­ten. Addi­tiv­fä­cher in der her­kömm­li­chen Form sol­len entfallen.

Wien: Kas­sen­arzt bean­tragt Auf­he­bung des ELGA-Gesetzes

Alfred Pix­ner, nie­der­ge­las­se­ner Kas­sen­arzt für Frau­en­heil­kunde und Geburts­hilfe in Wien, hat beim Ver­fas­sungs­ge­richts­hof die Auf­he­bung des ELGA-Geset­zes bean­tragt. Ange­foch­ten wer­den sämt­li­che Bestim­mun­gen des Geset­zes, ins­be­son­dere der Ein­griff in das Daten­schutz­recht. Wei­ters wer­den auch die Ver­ant­wort­lich­keit für die Daten­si­cher­heit durch den Arzt, die Ver­ant­wort­lich­keit des Arz­tes für lücken­hafte Befun­der­stel­lun­gen und dar­aus resul­tie­rende mög­li­che Behand­lungs­feh­ler sowie Ein­griffe in das Eigen­tums­recht kri­ti­siert, weil Ärz­ten Auf­ga­ben hin­sicht­lich Haf­tung und Daten­si­cher­heit auf­ge­bür­det wür­den, die sie nicht erfül­len könn­ten. Pix­ner möchte mit sei­nem Antrag an den Ver­fas­sungs­ge­richts­hof „den Pati­en­ten und der Ärz­te­schaft ein unsin­ni­ges, unsi­che­res und teu­res Pro­jekt erspa­ren“.

ÖÄK for­dert Aus­bau der Kinderpsychiatrie

Mit dem kürz­lich beschlos­se­nen Aus­bau der Reha­bi­li­ta­tion für schwer­kranke Kin­der, dürfte „die jahr­zehn­te­lange Unter­ver­sor­gung der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren“, betonte ÖÄK-Prä­si­dent Artur Wech­sel­ber­ger kürz­lich in einer Aus­sendung. Dass sich Sozi­al­ver­si­che­rung und Län­der geei- nigt haben, 343 zusätz­li­che Bet­ten zu errich­ten, sei begrü­ßens­wert und aus ärzt­li­cher Sicht schon lange über­fäl­lig. Den­noch gebe es beson­ders in der Kin­der- und Jugend­psych­ia­trie noch viel zu tun, wie Char­lotte Hartl, Obfrau der Fach­gruppe Kin­der- und Jugend­psych­ia­trie in der ÖÄK, hin­zu­fügte. Nicht nur die Zahl der Fach­ärzte mit Kas­sen­ver­trag, son­dern auch die Spi­tals­bet­ten für kin­der­psych­ia­tri­sche Ver­sor­gung müss­ten auf­ge­stockt wer­den. Der­zeit gebe es 377 sol­che Bet­ten; nach inter­na­tio­na­len Stan­dards müss­ten es dop­pelt so viele sein.

Vier Pro­zent des BIP für psy­chi­sche Krankheiten

Laut OECD kos­ten psy­chi­sche Erkran­kun­gen ent­wi­ckel­ten Staa­ten etwa vier Pro­zent des BIP; welt­weit betra­gen die Kos­ten für 2010 rund 1.842 Mil­li­ar­den Euro. Rund 20 Pro­zent der erwerbs­fä­hi­gen Bevöl­ke­rung lei­den aktu­ell an psy­chi­schen Erkran­kun­gen; bis zu 50 Pro­zent der Bevöl­ke­rung zumin­dest ein­mal im Leben. Aller­dings stel­len auch ent­wi­ckelte Län­der nur unge­nü­gend Mit­tel für Prä­ven­tion, Dia­gnose und The­ra­pie zur Ver­fü­gung. So machen etwa in Groß­bri­tan­nien psy­chi­sche Erkran­kun­gen 23 Pro­zent der Erkran­kun­gen aus, jedoch gibt es dafür nur 13 Pro­zent der Auf­wen­dun­gen des staat­li­chen Gesund­heits­sys­tems. Den­noch stei­gen OECD-weit die Auf­wen­dun­gen für psy­chi­sche Erkran­kun­gen: In den Nie­der­lan­den etwa haben sie sich von 2,78 Mil­li­ar­den Euro im Jahr 2000 auf 5,09 Mil­li­ar­den Euro 2010 fast ver­dop­pelt. Auch die indi­rek­ten Kos­ten aus Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lus­ten durch Arbeits­lo­sig­keit und Kran­ken­stände sind erheb­lich: in Frank­reich etwa sind es 20 Mil­li­ar­den Euro jähr­lich. Der OECD-Bericht emp­fiehlt eine bes­sere epi­de­mio­lo­gi­sche Über­wa­chung, mehr The­ra­pien und Betreu­ung in der Pri­mär­ver­sor­gung.


Spi­tä­ler in Hör­gas-Enzen­bach und Bad Aus­see bleiben

Ent­ge­gen den Reform­plä­nen des stei­ri­schen „Regio­na­len Struk­tur­plans 2020“ (RSG) von 2011 blei­ben die Spi­tä­ler Hör­gas-Enzen­bach und Bad Aus­see erhal­ten. Das hat der stei­ri­sche Gesund­heits­lan­des­rat Chris­to­pher Drex­ler (V) kürz­lich bekannt gege­ben. Geschlos­sen blei­ben die drei Gebur­ten­sta­tio­nen in Voits­berg, Wagna und Bruck. Das habe die Eva­lu­ie­rung des RSG „über­wie­gend bestä­tigt“, so Drex­ler. Wäh­rend von der Oppo­si­tion Kri­tik kam, gab es Lob von der Ärz­te­kam­mer Stei­er­mark. Drex­ler habe erkannt, „dass Gesund­heits­po­li­tik nicht am Reiß­brett gemacht wer­den kann, son­dern sich an den Bedürf­nis­sen der Men­schen ori­en­tie­ren muss“, betonte der Prä­si­dent der Ärz­te­kam­mer Stei­er­mark, Her­wig Lind­ner. Es sei ein „erfreu­li­ches Signal“, dass die Lan­des­po­li­tik sich den medi­zi­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen einer altern­den Gesell­schaft offen­siv stel­len wolle.

Gesund­heits­re­form: Umfrage bestä­tigt ÖÄK-Forderungen

In ihren Befürch­tun­gen rund um die Gesund­heits­re­form bestä­tigt sieht sich die ÖÄK durch die kürz­lich vom Haupt­ver­band der Sozi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger prä­sen­tierte Fes­sel-GfK-Umfrage. „Wenn fast jeder Dritte Leis­tungs­kür­zun­gen befürch­tet, vier von zehn Befrag­ten mehr Zuwen­dungs­me­di­zin for­dern und ein Vier­tel für län­gere Öff­nungs­zei­ten in Ordi­na­tio­nen ist, dann deckt sich das mit den War­nun­gen und lang­jäh­ri­gen For­de­run­gen der nie­der­ge­las­se­nen Ärzte“, betonte Johan­nes Stein­hart, Obmann der Bun­des­ku­rie nie­der­ge­las­sene Ärzte in der ÖÄK. Die Gesund­heits­aus­ga­ben an das BIP zu kop­peln, sei von Anfang an ein fal­sches Signal gewe­sen, so Stein­hart wei­ter: „Kranke Men­schen gehö­ren ver­sorgt – egal, ob wir Hoch­kon­junk­tur haben oder nicht.“ Auch der zen­trale Pati­en­ten­wunsch nach mehr Zeit für das Arzt-Pati­en­ten-Gespräch sei „Was­ser auf die Müh­len der Ärz­te­schaft“. Seit Jah­ren for­dere die ÖÄK die Kran­ken­kas­sen auf, die „mit­un­ter ans Schi­ka­nöse gren­zende Büro­kra­tie“ ein­zu­däm­men; auch wür­den die Kas­sen das aus­führ­li­che ärzt­li­che Gespräch so gut wie nicht als Leis­tung wahr­neh­men. Mit einer Fle­xi­bi­li­sie­rung der Kas­sen­ver­träge, wie sie die ÖÄK seit Jahr­zehn­ten for­dert, könnte auch dem Pati­en­ten­wunsch nach län­ge­ren Öff­nungs­zei­ten nach­ge­kom­men wer­den: „Wir wür­den die Ordi­na­tio­nen gerne län­ger offen­hal­ten, das starre Kas­sen­ver­trags­sys­tem hin­dert uns aber daran“, so Stein­hart. Es sei zu hof­fen, dass diese sub­stan­ti­el­len Pro­bleme im Rah­men der Gesund­heits­re­form nach­hal­tig gelöst werden.

Tirol: neue Kin­der- und Jugendpsychiatrie

In Tirol soll am Lan­des­kran­ken­haus Hall eine neue Kin­der- und Jugend­psych­ia­trie errich­tet wer­den, wie Lan­des­haupt­mann Gün­ther Plat­ter (ÖVP) ankün­digte. In einem Neu­bau sol­len die bis­he­ri­gen Ein­rich­tun­gen zusam­men­ge­führt und die der­zeit 22 Betreu­ungs­plätze auf 43 auf­ge­stockt wer­den. Die Ein­rich­tung soll bis 2017 fer­tig­ge­stellt sein; der Voll­be­trieb sei für 2020 vor­ge­se­hen. Die Kos­ten sol­len etwa 20 Mil­lio­nen Euro betra­gen. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren sind auch in den Kran­ken­häu­sern Kuf­stein und Lienz eigene psych­ia­tri­sche Abtei­lun­gen eta­bliert wor­den.

Welt-Aids-Kon­fe­renz setzt Ziel: Ende der Epi­de­mie 2030

Mehr als 13.000 Dele­gierte aus rund 200 Län­dern haben bei der Welt-Aids-Kon­fe­renz in Mel­bourne (Aus­tra­lien) neue Ziele der Aids-Bekämp­fung gesetzt: „Bis 2020 sol­len 90 Pro­zent aller HIV-Infi­zier­ten ihren Sta­tus ken­nen, 90 Pro­zent sol­len Zugang zu Medi­ka­men­ten haben und bei 90 Pro­zent soll das Virus nicht mehr nach­weis­bar sein“, so Michel Sidibé, Exe­ku­tiv­di­rek­tor der UN-Orga­ni­sa­tion UNAIDS. So könne die Aids-Epi­de­mie bis 2030 been­det wer­den. Dis­kri­mi­nie­rende Gesetze, die Ver­wei­ge­rung von Sub­sti­tu­ti­ons­pro­gram­men für Dro­gen­kon­su­men­ten und die schlechte Ver­sor­gung von HIV-Infi­zier­ten etwa in Russ­land, Indien und afri­ka­ni­schen Län­dern könn­ten die­ses Ziel aber ver­hin­dern. So sei Russ­land nach Anga­ben der inter­na­tio­na­len Aids-Gesell­schaft neben dem Nahen Osten und Nord­afrika die ein­zige Region welt­weit, in der Infek­tio­nen wei­ter stei­gen. Zum Abschluss der Kon­fe­renz wurde von zahl­rei­chen Teil­neh­mern und Orga­ni­sa­tio­nen eine Erklä­rung gegen die Dis­kri­mi­nie­rung von HIV-Infi­zier­ten unter­zeich­net. Die nächste Welt-Aids-Kon­fe­renz fin­det 2016 in Dur­ban (Süd­afrika) statt.


Ebola-Epi­de­mie brei­tet sich aus

Die Ebola-Epi­de­mie in West­afrika brei­tet sich wei­ter aus: seit Februar 2014 sind laut WHO (Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion) in Libe­ria, Gui­nea und Sierra Leone min­des­tens 1.600 Men­schen an Ebola erkrankt; knapp 890 sind gestor­ben. Mitt­ler­weile haben sich auch aus­län­di­sche Hel­fer mit dem Virus infi­ziert. Auch aus der nige­ria­ni­schen Mil­lio­nen­me­tro­pole Lagos wurde ein ers­ter Todes­fall gemel­det. Schutz­maß­nah­men konn­ten die Aus­brei­tung der Epi­de­mie in West­afrika bis­her nicht stop­pen. Libe­ria und Sierra Leone haben die Ebola-Epi­de­mie zum Gesund­heits­not­fall erklärt; in Libe­ria wur­den kürz­lich die Grenz­über­gänge zu den Nach­bar­staa­ten geschlos­sen. Die USA haben indes­sen eine Rei­se­war­nung für die drei Län­der aus­ge­spro­chen. Die Welt­bank will ein Not­pro­gramm in Höhe von 200 Mil­lio­nen Dol­lar auf­le­gen, damit sol­len Fach­per­so­nal, Aus­rüs­tung und Vor­beu­ge­maß­nah­men unter- stützt wer­den. Auch die WHO unter­stützt den Kampf gegen die Epi­de­mie mit einem 100-Mil­lio­nen-Dol­lar-Pro­gramm. Das öster­rei­chi­sche Außen­mi­nis­te­rium rät drin­gend von Rei­sen nach Libe­ria, Gui­nea und Sierra Leone ab; eine dezi­dierte Rei­se­war­nung wurde aber nicht aus­ge­spro­chen. Aktu­elle Infor­ma­tio­nen gibt es unter der Ser­vice-Info­line 050 555 555, jeweils von Mon­tag bis Frei­tag von 8h bis 17h sowie unter www.ages.at und www.bmg.gv.at.


Bur­gen­land: Neu­bau des KH Oberwart

Statt eines Zu- und Umbaus soll das Kran­ken­haus Ober­wart auf dem Areal des bestehen­den Spi­tals neu gebaut wer­den. Das hat die bur­gen­län­di­sche Lan­des­re­gie­rung kürz­lich ein­stim­mig beschlos­sen. Das Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren für den Neu­bau des Spi­tals wird die Betei­li­gungs- und Lie­gen­schafts-GmbH (BELIG) durch­füh­ren. Sie wurde schon im Juni 2013 beauf­tragt, eine Pro­jek­teva­lu­ie­rung in die Wege zu lei­ten. Auf Basis der vor­lie­gen­den End­be­richte der Ziel­pla­nung soll nun das Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren gemäß Bun­des­ver­ga­be­ge­setz für die Leis­tun­gen von Gene­ral­pla­nern für den Neu­bau durch­ge­führt werden.

Wien: Ärz­te­kam­mer for­dert Lösung für Gerichtsmedizin

Die Zahl der Obduk­tio­nen in Wien sinkt nach wie vor, Aus­bil­dungs­plätze in der Gerichts­me­di­zin feh­len. So werde die Gerichts­me­di­zin in Wien „an die Wand gefah­ren“, kri­ti­sierte Her­mann Leit­ner, Obmann der Kurie ange­stellte Ärzte der Ärz­te­kam­mer für Wien. In der Pflicht sei das Minis­te­rium für Wis­sen­schaft, das der Med­Uni Wien aus­rei­chend finan­zi­elle Mit­tel zur Ver­fü­gung stel­len müsse. Aber auch die Stadt Wien müsse sicher­stel­len, dass sani­täts­po­li­zei­li­che Obduk­tio­nen wie­der durch Gerichts­me­di­zi­ner am Insti­tut für Gerichts­me­di­zin durch­ge­führt wer­den. Weil gespart wer­den muss, beauf­tragt die Stadt seit 1. Sep­tem­ber 2007 nur noch Patho­lo­gen in Gemein­de­spi­tä­lern mit sani­täts­po­li­zei­li­chen Obduk­tio­nen. Leit­ner for­dert einen Run­den Tisch mit allen Ver­ant­wort­li­chen, um „raschest Maß­nah­men zu setzen“.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 15–16 /​15.08.2014