25 Jahre Grazer Fortbildungstage: Altes bewahren und Neues versuchen

25.10.2014 | Politik

Mit mehr als 1.600 Teilnehmern sind die Grazer Fortbildungstage heute – 25 Jahre nach ihrem Debut – der größte, jährlich in Österreich stattfindende Fortbildungskongress für Ärzte aller Fächer. Ständige Neuerungen sollen den Erfolg auch weiterhin sichern.

Erfolg braucht Mut – und den hatten die „Erfinder“ der Grazer Fortbildungstage, der langjährige Fortbildungsreferent der Ärztekammer Steiermark Michael Hasiba und sein Co-Referent Paul Pavek damals – vor nunmehr 25 Jahren. Sie wechselten den Veranstaltungsort vom traditionsreichen Bad Gleichenberg in die Landes-Hauptstadt Graz und schufen damit einen der wichtigsten Fortbildungskongresse im deutschsprachigen Raum.

Begonnen hat es schon im ersten Jahr mit einer überraschenden Anzahl an Teilnehmern: War es in Bad Gleichenberg zuletzt schon ein Erfolg, wenn mehr als 100 Anmeldungen eingingen, kamen zum Start der Grazer Fortbildungstage gleich 500 Interessierte. Der Hörsaal der Medizinischen Universitätsklinik, der dank der Beziehungen von Paul Pavek zur Verfügung stand, platzte schon nach dem ersten Jahr aus allen Nähten. Schon im darauffolgenden Jahr lohnte sich der Mut der Erfinder ein zweites Mal: Trotz erheblicher Kosten übersiedelte die Veranstaltung in den Grazer Congress – und die interessierten Ärztinnen und Ärzte folgten ihm. Die Zahl der Anmeldungen stieg auf knapp 800 an.

Im vergangenen Jahr konnten bereits mehr als 1.600 Anmeldungen verbucht werden; die 1.000-er Marke wurde schon im Jahr 1996 geknackt. Dabei ist Quantität für Pavek nicht alles, „das haben wir immer betont“. Den Erfolg der Fortbildungstage macht zu einem großen Teil das breite und interdisziplinäre Programm mit namhaften Vortragenden aus dem In- und Ausland aus. Von vornherein hätten sich die Veranstalter um internationale Referenten aus dem deutschsprachigen Raum bemüht, erzählt Pavek: „Dabei haben mir meine guten Kontakte zum Bund Deutscher Internisten geholfen.“ Immer wieder konnten so hochrangige Referenten aus Deutschland gewonnen werden; auch Kontakte in die Schweiz und Südtirol konnten geknüpft werden. Die hohe Qualität der Fortbildungstage würden allseits „bewundert“, so Pavek weiter: „Wir bekommen jedes Jahr viele Anfragen von deutschen Professoren, die sich als Referenten zur Verfügung stellen wollen.“

Aber nicht nur die Referenten stammen aus den deutschsprachigen Nachbarländern, sondern auch die Teilnehmer: „Wir sind ein deutschsprachiger Kongress und wollen das auch bleiben“, betont Pavek. Um auch in den kommenden Jahren immer wieder eine großen Anzahl Interessierter – und auch junge Ärzte – zu erreichen, wolle man versuchen, den Kongress frisch und attraktiv zu halten. Wenn auch das Grundgerüst beibehalten wird, wolle man sich ständig um Erneuerungen bemühen, so Pavek. Ein Grundgedanke, den auch der jetzige Leiter des Fortbildungsreferats, Univ. Prof. Hermann Toplak, in den Fokus rückt: „Neues suchen und ver-suchen“.
MH

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 20 / 25.10.2014