editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

15.08.2014 | Politik

Wer hätte das gedacht: Rund ein Drittel der Österreicher fürchtet – angesichts der geplanten Neugestaltung der medizinischen Versorgung im niedergelassenen Bereich – Leistungskürzungen. Das hat kürzlich eine im Auftrag des Hauptverbandes durchgeführte Studie ergeben.

Weitere Ergebnisse: 92 Prozent der Österreicher haben einen Hausarzt und verbinden damit ganz konkrete Wünsche: dass eben dieser Arzt des Vertrauens mehr Zeit für ein Gespräch hat und auch die medizinische Gesamtbetreuung übernimmt. Dass in der Kassenmedizin kaum Zeit für Gespräche und Zuwendungsmedizin bleibt, kritisiert die ÖÄK schon seit Jahren.

Spätestens hier sollte das Wundern über die Skepsis der Staatsbürger in puncto Änderungen eines funktionie- renden Systems ein Ende haben: Als gelernter Österreicher weiß man, dass groß angekündigte Reformvorhaben – wie dies etwa derzeit im Zuge der geplanten Etablierung von Primary Health Care-Zentren erfolgt – selten das halten, was sie versprechen.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 15-16 / 15.08.2014