neu & aktu­ell: Poli­ti­sche Kurzmeldungen

25.11.2013 | Politik


Spa­nien: MERS-CoV-Fall importiert

Bei einer 61-jäh­ri­gen Pati­en­tin wurde nach der Rück­kehr von Saudi-Ara­bien nach Spa­nien MERS-CoV (Middle East respi­ra­tory syn­drome-coro­na­vi­rus) fest­ge­stellt. Laut Gesund­heits­mi­nis­te­rium soll bei einer ein­schlä­gi­gen Sym­pto­ma­tik – schwere akute respi­ra­to­ri­sche Infek­tio­nen mit Fie­ber, Hus­ten, Atem­be­schwer­den – an die Mög­lich­keit einer MERS-Co-Infek­tion gedacht werden.

China: keine Spen­der­or­gane von Exekutierten

Ab Mitte 2014 sol­len in China Organe von exe­ku­tier­ten Häft­lin­gen nicht mehr trans­plan­tiert wer­den. Das Sys­tem soll künf­tig auf frei­wil­li­gen Spen­den beru­hen. Einen genauen Zeit­punkt für die Umset­zung nannte der für die Reform Ver­ant­wort­li­che, Huang Jiefu, nicht. China ist der ein­zige Staat, in dem noch sys­te­ma­tisch Organe von Exe­ku­tier­ten trans­plan­tiert werden.


Nige­ria: neu­er­li­cher Cholera-Ausbruch

Im west­afri­ka­ni­schen Nige­ria sind bei einem Cho­lera-Aus­bruch min­des­tens 86 Men­schen gestor­ben; mehr als 1.600 Men­schen zei­gen Sym­ptome der Erkran­kung, wie der Gesund­heits­mi­nis­ter mit­teilte. Dabei han­delt es sich um die schlimmste Cho­lera-Epi­de­mie seit mehr als fünf Jah­ren; damals waren 96 Men­schen in Nige­ria an Cho­lera gestorben.

USA: Ver­bot von Transfetten

Die US-ame­ri­ka­ni­sche Lebens­mit­tel­be­hörde FDA (Food and Drug Admi­nis­tra­tion) will die Ver­wen­dung von Trans­fet­ten in Fast Food ver­bie­ten. Nach einer 60-tägi­gen Phase für Stel­lung­nah­men könnte das Ver­bot end­gül­tig wer­den. Trans­fette – sie ent­ste­hen beim Här­ten von Pflan­zenöl – könn­ten laut FDA nicht als „grund­sätz­lich sichere“ Bestand­teile von Lebens­mit­teln gewer­tet werden.

Bur­gen­land: Vor­be­rei­tungs­kurs für Medizin-Aufnahmetest

Bur­gen­län­di­schen Matu­ran­ten wird bereits zum zwei­ten Mal ein kos­ten­lo­ser Vor­be­rei­tungs­kurs für den Auf­nah­me­test an den Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tä­ten ange­bo­ten. Damit sol­len die Chan­cen auf ein posi­ti­ves Ergeb­nise erhöht wer­den, erklärte Gesund­heits­lan­des­rat Peter Rezar (S). Das Land stellt über den Bur­gen­län­di­schen Gesund­heits­fonds (BURGEF) knapp 13.000 Euro dafür zur Ver­fü­gung. Der nächste zwei­tä­gige Kurs soll in den Semes­ter­fe­rien 2014 statt­fin­den und schließt mit einer Prü­fung unter rea­len Test­be­din­gun­gen ab. Im Vor­jahr haben 160 bur­gen­län­di­sche Matu­ran­ten den Vor­be­rei­tungs­kurs absol­viert. Anmel­dun­gen für 2014 sind ab 29. Novem­ber mög­lich:
medkurs2014@gmx.at

Deutsch­land: immer mehr HIV-Infizierte

Mit rund 78.000 Betrof­fe­nen (Stand: Dezem­ber 2012) leben in Deutsch­land immer mehr Men­schen mit einer HIV-Infek­tion, wie das Robert-Koch-Insti­tut kürz­lich mit­teilte. Seit Anfang der 1990er habe sich die Zahl der HIV-Infi­zier­ten in der Alters­gruppe der über 40-Jäh­ri­gen fast ver­fünf­facht. Die Ursa­che dafür liegt nach Ansicht der Exper­ten in The­ra­pien, wel­che die Sterb­lich­keit deut­lich ver­rin­gern. Mit 3.400 Fäl­len im Jahr 2012 ist die Zahl der Neu­in­fek­tio­nen in den ver­gan­ge­nen Jah­ren unver­än­dert auf hohem Niverau. Nach wie vor sind Homo­se­xu­elle die am stärks­ten betrof­fene Gruppe. 2.500 homo­se­xu­elle Män­ner haben sich 2012 neu mit HIV infi­ziert; 210 Men­schen infi­zier­ten sich beim Drogenkonsum.

Poli­zei warnt vor Organspende-Homepage

Die Lan­des­po­li­zei­di­rek­tion Tirol warnt vor der betrü­ge­ri­schen Home­page www.organosprotection.com, die für die ent­gelt­li­che Aus­stel­lung von Wider­spruchs­do­ku­men­ten gegen eine Organ­ent­nahme nach dem Tod wirbt. So feh­len bei der Home­page etwa Anga­ben zum Impres­sum. Eine Straf­an­zeige bei der Staats­an­walt­schaft Inns­bruck gegen eine Kon­to­in­ha­be­rin ist anhän­gig. In Öster­reich führt die Gesund­heit Öster­reich GmbH ein offi­zi­el­les „Wider­spruchs­re­gis­ter gegen Organ­ent­nahme“; die Ein­tra­gung ist kos­ten­los: www.goeg.at

Rotes Kreuz Salz­burg: Daten­bank gehackt

Die Daten­bank des Roten Kreu­zes Salz­burg wurde kürz­lich gehackt: Inter­net-Akti­vis­ten von „AnonAus­tria“ gaben über die Platt­form Twit­ter bekannt, dass per­so­nen­be­zo­gene Daten von 3.500 frei­wil­li­gen und 850 haupt­be­ruf­li­chen Mit­ar­bei­tern des Roten Kreu­zes Salz­burg auf einer Web­platt­form ver­öf­fent­licht wur­den. Die Daten­bank wurde sofort off­line gestellt. Exper­ten einer exter­nen Firma prü­fen nun, ob alle Sicher­heits­lü­cken geschlos­sen seien, so die Lan­des­ge­schäfts­füh­re­rin Sabine Korn­ber­ger-Scheuch; erst danach gehe die Seite wie­der online. Auf die Daten­bank kön­nen eigent­lich nur Mit­ar­bei­ter mit einem gesi­cher­ten Pass­wort zugrei­fen; die Hacker seien über einen „Sei­ten­ein­gang“ ein­ge­drun­gen, wie sie erklärt. Den Aus­sa­gen von AnonAus­tria zufolge wurde die Sicher­heits­lü­cke der Daten­bank mit­tels „SQL injec­tion“ ausgenutzt.


Dro­gen­be­richt: Situa­tion in Öster­reich stabil

Rund 30.000 bis 40.000 Per­so­nen wei­sen laut Öster­rei­chi­schem Dro­gen­be­richt pro­ble­ma­ti­schen Dro­gen­kon­sum auf. Es gebe aber keine Hin­weise auf eine Ver­än­de­rung beim Kon­sum; Can­na­bis sei „nach wie vor die ein­zige ille­gale Droge mit einer nen­nens­wer­ten Kon­sum­prä­va­lenz in der All­ge­mein­be­völ­ke­rung“, so die für den Bericht ver­ant­wort­li­chen Exper­ten der Gesund­heit Öster­reich GmbH (GÖG). Der Kon­sum von Alko­hol dage­gen sei um eine Zeh­ner­po­tenz wei­ter ver­brei­tet: Rund 350.000 Men­schen in Öster­reich sind alko­hol­krank. Etwa 30 bis 40 Pro­zent der jun­gen Erwach­se­nen hier­zu­lande haben Erfah­run­gen mit Can­na­bis; bei Ecstasy, Kokain und Amphet­amin sind es rund zwei bis vier Pro­zent, bei Opi­aten ein bis maximal zwei Pro­zent. Der Kon­sum von neuen psy­cho­ak­ti­ven Sub­stan­zen spiele in Öster­reich aber kaum eine Rolle. Auch die Daten zu Straf­ta­ten und Dro­gen­de­lik­ten spre­chen laut den Autoren für eine sta­bile Situa­tion: So ist die Zahl der Anzei­gen wegen Ver­sto­ßes gegen das Sucht­mit­tel­ge­setz (SMG) mit 23.797 im Jahr 2012 im Ver­gleich zu 2011 (25.892) gesunken.

Ärzt­li­che Job­messe: auch 2013 ein Erfolg

Um Jung­me­di­zi­nern einen Über­blick über Berufs­per­spek­ti­ven, freie Stel­len und Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten im In- und Aus­land zu bie­ten, hat die ÖÄK zusam­men mit dem Ver­lags­haus der Ärzte Ende Okto­ber die­ses Jah­res mit gro­ßem Erfolg wie­derum Job­mes­sen ver­an­stal­tet. Schau­plätze waren Inns­bruck, Graz und Wien. „Die Rah­men­be­din­gun­gen und Her­aus­for­de­run­gen für ange­hende Ärz­tin­nen und Ärzte wer­den immer schwie­ri­ger. Daher ist es umso wich­ti­ger, die nächste Gene­ra­tion von Ärz­tin­nen und Ärz­ten beim Berufs­ein­stieg best­mög­lich zu unter­stüt­zen“, betonte ÖÄK-Prä­si­dent Artur Wech­sel­ber­ger. Bei der Job­messe konn­ten inter­es­sierte Stu­den­ten und Jung­me­di­zi­ner direkte Kon­takte zu Kran­ken­häu­sern knüp­fen, Erfah­run­gen aus­tau­schen und sich von Exper­ten der ÖÄK in Aus­bil­dungs­fra­gen seriös bera­ten lassen.

KABEG: Rech­nungs­hof prüft Bestel­lung von Gabriel

In einer Son­der­sit­zung hat der Kärnt­ner Land­tag ein­stim­mig den Lan­des­rech­nungs­hof beauf­tragt, das Bestel­lungs­ver­fah­ren von Arnold Gabriel zum Vor­stand der KABEG (Kärnt­ner Kran­ken­an­stal­ten-Betriebs­ge­sell­schaft) zu prü­fen. Gabriel – er ist Büro­lei­ter von Lan­des­haupt­mann Peter Kai­ser (S) – war von SPÖ und Grü­nen im rot-schwarz-grü­nen Koali­ti­ons­aus­schuss an erste Stelle gereiht wor­den; die ÖVP-Auf­sichts­räte hat­ten dage­gen gestimmt. ÖVP-Lan­des­par­tei­chef Gabriel Ober­nos­terer kri­ti­sierte „Unge­reimt­hei­ten“; FPÖ und Team Stro­nach bean­trag­ten eine Son­der­sit­zung. Bekannt­lich muss der KABEG-Vor­stand nach der frist­lo­sen Ent­las­sung von Ines Man­egold neu besetzt werden.

CO2-Emis­sio­nen stei­gen langsamer

Der welt­weite Aus­stoß von CO2 ist 2012 deut­lich lang­sa­mer gestie­gen als in den Vor­jah­ren, wie eine Stu­die der nie­der­län­di­schen Umwelt-Agen­tur (PBL) und des Joint Rese­arch Centre der EU-Kom­mis­sion bekannt gab. Ver­gli­chen mit 2011 stie­gen die Emis­sio­nen mit 1,1 Pro­zent weni­ger als halb so viel wie im Durch­schnitt der letz­ten zehn Jahre (2,9 Pro­zent). Der­zeit liegt der CO2-Aus­stoß bei 34,5 Mil­li­ar­den Ton­nen. Der gerin­gere Anstieg sei laut den Wis­sen­schaf­tern „bemer­kens­wert“, weil die welt­weite Wirt­schaft zugleich um 3,5 Pro­zent gewach­sen sei. Dies deute auf gerin­gere Ver­wen­dung fos­si­ler Brenn­stoffe und einen stär­ke­ren Ein­satz erneu­er­ba­rer Ener­gie sowie Ener­gie­ein­spa­run­gen hin. Die Ver­wen­dung von Kohle nahm 2012 welt­weit um 0,6 Pro­zent zu; größ­ter Koh­le­ver­brau­cher ist wei­ter­hin China. Aber auch in Europa – vor allem in Deutsch­land, Spa­nien und Groß­bri­tan­nien – stieg die Nut­zung um drei Pro­zent. Der Anteil an erneu­er­ba­ren Ener­gien ist in den ver­gan­ge­nen sechs Jah­ren von 1,1 auf 2,4 Pro­zent gestiegen.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 22 /​25.11.2013