Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne zu Herzinsuffizienz

10.04.2013 | Politik

Schät­zungs­weise bis zu 250.000 Öster­rei­cher lei­den an Herz­in­suf­fi­zi­enz. Mit einer groß ange­leg­ten Infor­ma­ti­ons­of­fen­sive unter dem Motto „Herz gesund – gut leben mit Herz­schwä­che“ will der Haupt­ver­band das Bewusst­sein bei Ärz­ten und Pati­en­ten schär­fen und die Behand­lungs­si­tua­tion der Betrof­fe­nen ver­bes­sern. Spe­zi­elle Bro­schü­ren wur­den für Ärzte erstellt; ebenso wer­den 180.000 Fol­der an Pati­en­ten verteilt.

Die Behand­lung von Pati­en­ten mit Herz­in­suf­fi­zi­enz ist ver­bes­se­rungs­be­dürf­tig, wie die CONS­ORT-Stu­die ergab. Dabei wur­den alle Per­so­nen, die im Zeit­raum von April 2006 bis Juni 2010 wegen Herz­in­suf­fi­zi­enz sta­tio­när behan­delt wur­den, auf­ge­nom­men. Ins­ge­samt waren es knapp 37.000 Betrof­fene; 32 Pro­zent star­ben im Unter­su­chungs­zeit­raum. Fazit: Nur 49,3 Pro­zent der Betrof­fe­nen neh­men ihre Medi­ka­mente regel­mä­ßig ein, wie anhand der ein­ge­lös­ten Rezepte für ACE-Hem­mer, Beta­blo­cker, Diure­tika und Herz­gly­ko­side fest­ge­stellt wurde. Bei den­je­ni­gen, die sowohl eine hohe The­ra­pie­treue bei den Medi­ka­men­ten als auch regel­mä­ßige Arzt­kon­takte hat­ten, zeigte sich eine durch­schnitt­li­che Über­le­bens­dauer von 3,21 Jah­ren; in der Gruppe mit schlech­ter Adhä­renz jedoch nur durch­schnitt­lich 2,52 Jahre.

Per­so­nen, die auf­grund einer kar­dia­len Dekom­pen­sa­tion hos­pi­ta­li­siert wer­den, müs­sen mit einer Wahr­schein­lich­keit von 30 bis 50 Pro­zent neu­er­lich sta­tio­när behan­delt wer­den. Der Anteil der Re-Hos­pi­ta­li­sie­run­gen an der Gesamt­zahl der Hos­pi­ta­li­sie­run­gen wegen Herz­in­suf­fi­zi­enz beträgt 70 Pro­zent. Dazu der Kar­dio­loge Nor­bert Muß, Chef­arzt der Salz­bur­ger GKK: „Eine Ver­bes­se­rung der Betreu­ung mit regel­mä­ßi­ger Arz­nei­mit­tel­ein­nahme und regel­mä­ßi­gen Arzt­be­su­chen würde sich in einer deut­lich redu­zier­ten Mor­ta­li­tät und in weni­ger Hos­pi­ta­li­sie­run­gen zeigen.“

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 7 /​10.04.2013