Grazer Impftag 2013: Sicher Impfen

25.09.2013 | Politik

Sicher impfen

Mit der Sicherheit von Impfstoffen – sowohl was ihre Nebenwirkungen angeht, als auch die Impfthemen, die in den letzten Monaten verstärkt thematisiert wurden – werden sich die Experten am Grazer Impftag 2013 am 19. Oktober beschäftigen. „Es wird unter anderem um die gängigen Vakzine und ihre Nebenwirkungen gehen, etwa anhand des H1N1-Impfstoffes und der Nebenwirkung Narkolepsie“, erklärt Univ. Prof. Werner Zenz von der Klinischen Abteilung für allgemeine Pädiatrie der Medizinischen Universität Graz und gleichzeitig Veranstalter des Impftages. „Natürlich muss man sich dann auch fragen: Wann ist eine Nebenwirkung eine solche und finde ich sie überhaupt?“ Bei modernen Impfstoffen wie etwa der Rotavirusvakzine oder der HPV-Impfung werden im Rahmen der Zulassungsstudien zwischen 50.000 und 70.000 Personen getestet. So ist es verlässlich möglich, Nebenwirkungen im Bereich zwischen sehr häufig und selten, also von 1:1.000 bis 1:10.000, sicher zu erfassen. Alles was darüber liegt, wird meist nicht gefunden, berichtet Zenz. Immer wieder gelangen diese Nebenwirkungen dann über die Medien auch an die Patienten. Im Jahr 2010 entschied das Oberlandesgericht Graz, die Sehnerventzündung eines Jugendlichen als Impffolge seiner Schul-Hepatitis B-Impfung anzuerkennen. „Seitdem ist die Durchimpfungsrate bei Hepatitis B in der Steiermark enorm gesunken. Ich bin gespannt auf die aktuellen Entwicklungen“, sagt der Impf-Experte. Sinkende und daher „sehr erfreuliche Zahlen“ (Zenz) gebe es hingegen bei Infektionen mit Rotavirus, wo eine stationäre Aufnahme erfolgte. Auch das neue HPV-Impfschema wird Thema des Tages sein: Obwohl die Zulassungsstudien meist mit drei Impfungen durchgeführt wurden, sind nun im Schulimpfprogramm nur zwei vorgesehen. „Das liegt an der besseren Immunantwort bei jüngeren Kindern. Erste Daten sprechen dafür, dass zwei Impfungen völlig ausreichend sind“, so Zenz. Auch über Neuerungen wird berichtet: So arbeitet ein großer Konzern an einem Impfstoff gegen Borreliose. Der Clou: Die Vakzine soll die Borrelien bereits unschädlich machen, noch bevor sie vom Darm der Zecke in die Speicheldrüsen und von dort in den menschlichen Körper wandern.

Grazer Impftag 2013

Wann: 19. Oktober 2013
Wo: Hotel Paradies,
Straßganger Straße 380b, 8054 Graz
www.gruenes-kreuz.org/oegk/

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 18 / 25.09.2013