FSME: Nur Imp­fen schützt!

25.03.2013 | Politik


Von Marion Huber

„Die FSME-Imp­fung ist eine öster­rei­chi­sche Erfolgs­story“, betonte ÖÄK-Impf­re­fe­rent Rudolf Schmitz­ber­ger kürz­lich bei einer Pres­se­kon­fe­renz anläss­lich der dies­jäh­ri­gen FSME- Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne. Rund 4.000 FSME-Erkran­kun­gen wur­den zwi­schen 2000 und 2011 durch die Schutz­imp­fung ver­hin­dert. Dass spe­zi­ell die Zahl der betrof­fe­nen Kin­der beson­ders deut­lich zurück­ge­gan­gen ist, führt er auf die Imp­fung zurück. Umso „erschre­cken­der“ sei es, dass laut einer aktu­el­len Stu­die der Karl-Land­stei­ner-Gesell­schaft 57 Pro­zent der Eltern dem Thema Imp­fung skep­tisch gegen­über ste­hen. Eine Skep­sis, die nicht berech­tigt ist, weil „die Ver­träg­lich­keit der Imp­fung her­vor­ra­gend ist und echte Impf- reak­tio­nen extrem sel­ten sind“, fügte Peter Voitl, Fach­arzt für Kin­der- und Jugend­heil­kunde in Wien, hinzu.

„Die Men­schen – das zeigt die sin­kende Durch­imp­fungs­rate – wer­den immer nach­läs­si­ger und ver­ges­sen die Auf­fri­schungs­imp­fun­gen“, kri­ti­sierte Schmitz­ber­ger. Voitl ergänzte: „Aber gerade die erste Auf­fri­schung drei Jahre nach der Grund­im­mu­ni­sie­rung ist für die Schutz-wir­kung beson­ders wich­tig.“ Und auch für die Gene­ra­tion 50plus, die am häu­figs­ten betrof­fen ist, seien die Auf­fri­schungs­imp­fun­gen durch das ver­än­derte Immun­sys­tem ent­schei­dend, so Schmitz­ber­ger. Denn obwohl ins­ge­samt 85 Pro­zent der Bevöl­ke­rung zumin­dest ein­mal geimpft sind, sind in den meis­ten Bun­des­län­dern nicht ein­mal 70 Pro­zent kor­rekt geimpft.

Dabei bestehe „kein Grund zur Eupho­rie“, dass im Vor­jahr in Öster­reich mit 52 hos­pi­ta­li­sier­ten FSME-Erkran­kun­gen um mehr als 50 Pro­zent weni­ger Fälle regis­triert wur­den als 2011. Das sei ledig­lich durch die nor­ma­len jähr­li­chen Schwan­kun­gen ver­ur­sacht, gab Schmitz­ber­ger zu beden­ken. Dass die Zahl der FSME-Fälle in Öster­reich im Län­der­ver­gleich den­noch sehr nied­rig ist, ist für Max Wel­lan, Prä­si­dent der Öster­rei­chi­schen Apo­the­ker­kam­mer, die „Leis­tung des nie­der­ge­las­se­nen Bereichs, der Apo­the­ker und Ärzte, die die Bevöl­ke­rung beraten“.

Auch heuer wer­den im Rah­men der FSME-Impf­ak­tion seit 1. März Impf­stoffe in den öster­rei­chi­schen Apo­the­ken zu einem ver­güns­tig­ten Preis ange­bo­ten: und zwar um Euro 30,70 für Erwach­sene und Euro 25,90 für Kin­der. Die Aktion läuft noch bis 31. Juli 2013.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 6 /​25.03.2013