editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.05.2013 | Politik

© Foto Weinwurm

Davon, dass die Zahl der Einbrüche und Diebstähle zurückgehe, merke er – im Gegensatz zu anderslautenden Meldungen von der Spitze seines Ressorts, wonach die Statistik hier eine Besserung zeige – nichts, erklärte mir kürzlich ein Kripo-Ermittler. Im Gegenteil: Die Mitarbeiter der Spurensicherung seien im Hinblick auf die Arbeitsbelastung am Limit angelangt; durchschnittlich zwei Stunden müssten Geschädigte auf das Eintreffen der Spurensicherung warten.

Sie fragen sich, wo nun der Zusammenhang zum Gesundheitswesen besteht? Ganz einfach: Auch hier wird allen – Ärzten und Patienten – tagein tagaus erklärt, dass wir eines der besten Gesundheitswesen der Welt hätten. Fragt man aber die Betroffenen, so sprechen etwa unvertretbar lange Wartezeiten auf einen (Fach-)Arzttermin eine andere Sprache; von den Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte ganz zu schweigen.

Kann es sein, dass die Realität eine andere ist, als es die Spitzen der jeweiligen Ressorts wahrhaben wollen?

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 9 / 10.05.2013