editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.04.2013 | Politik

© Foto Weinwurm

Erst kürzlich, bei einem Arztbesuch. Die Wartezeit – ich saß schon im Behandlungszimmer – überbrückte die Assistentin damit, am PC meine Krankengeschichte zu lesen, wie ich am Bildschirm mitverfolgen konnte. Die Verwunderung darüber – außer meinem Arzt muss ja wirklich niemand die Details meiner medizinischen Vorgeschichte wissen, dachte ich – wich jedoch sehr rasche dem bassen Erstaunen. Plötzlich wurden da unzählige andere Krankengeschichten aufgerufen und nolens volens hatte ich plötzlich Informationen über zahllose Personen, deren Diagnosen und Verordnungen.

Dass mein behandelnder Arzt schließlich nicht in den Bildschirm starrte, sondern sich mir zuwandte und mit mir geredet hat, sei nur am Rande bemerkt.

Hackerangriffe sind nicht wirklich das Problem bei so sensiblen Daten wie den medizinischen, sagt der Datenschützer Hans Zeger. Wirkliche Schwachstellen sind beispielsweise Zugriffe über Smartphones oder Tablets – oder Situationen, wie eingangs geschildert.

Wie schützen Sie die Daten Ihrer Patienten?

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 8 / 25.04.2013