ELGA?: So nicht!

15.08.2012 | Politik

Die Ärztekammer für Wien hat Ende Juli unter dem Motto „ELGA? So nicht!“ eine neuerliche Informationskampagne gestartet.

Alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte haben in diesen Tagen ein Informationspaket erhalten; darin enthalten sind Informationsblätter für Patienten zusammen mit den entsprechenden Aufstellern, Unterschriftenlisten, ein Wartezimmerplakat sowie ein Kuvert für die Übermittlung der Unterschriftenlisten an die Wiener Ärztekammer.

„Wir beabsichtigen, die Patienten zu informieren und stellen Hintergrundinformationen zur Verfügung. Es gibt auch die Möglichkeit einer Unterschrift gegen das geplante System“, so der Wiener Ärztekammer-Präsident Univ. Prof. Thomas Szekeres.

Wie es in einem begleitenden Brief des Präsidiums der Wiener Ärztekammer an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte heißt, „verweigert sich der Gesundheitsminister allen Argumenten der Ärzteschaft“. Bekanntlich sind noch gravierende Punkte im Zusammenhang mit ELGA wie etwa die Datensicherheit (derzeit ist keine Verschlüsselung der Daten geplant), die Kostenfrage (wer zahlt?), die von der Ärztekammer geforderte Freiwilligkeit bei der Teilnahme, der enorme Zeitaufwand in Kombination mit dem fraglichen medizinischen Nutzen von ELGA in der jetzigen Form, offen. Aus diesen und anderen Gründen haben beispielsweise Deutschland, Großbritannien und Tschechien ähnliche Projekte gestoppt.

Durch die Unterschrift auf die in Ordinationen aufliegenden Listen wird die Forderung bekräftigt, dass die Speicherung der Gesundheits-/Krankendaten im Rahmen von ELGA nur mit der ausdrücklichen Zustimmung des Betroffenen erfolgen kann und dass vor der Einführung von ELGA alle anstehenden wichtigen Projekte zur Gesundheitsversorgung aller Österreich realisiert werden.

Zusätzliches Informationsmaterial kann kostenlos nachbestellt werden bei:
Frau Michaela Muggi/Ärztekammer für Wien
Tel. 01/51 501/1223
E-Mail: muggi@aekwien.at

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 15-16 / 15.08.2012