Ehrenzeichen-Verleihung: Ettl und Kornfeind geehrt

25.01.2012 | Politik

Bei der 124. Vollversammlung der ÖÄK wurde Brigitte Ettl, ärztliche Direktorin des Krankenhauses Hietzing in Wien, sowie Milan Kornfeind, Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland, das Goldene Ehrenzeichen der ÖÄK überreicht.
Von Agnes M. Mühlgassner

In seiner Laudatio hob ÖÄK-Präsident Walter Dorner hervor, dass sie als Referentin in der ÖÄK einen ganz wesentlichen Beitrag zur Einrichtung von CIRSmedical geleistet habe. Schon seit Jahren sei Brigitte Ettl die Expertin für die fachliche und methodische Bewertung von Leitlinien. Des Weiteren stelle sie für die ÖÄK ihr Fachwissen über Evidenz-basierte Medizin in zahlreichen anderen Leitliniengruppen und bei Health Technology Assessments zur Verfügung. Ebenso ist sie Gründungsmitglied für das österreichische und das deutsche Netzwerk Evidenz-basierter Medizin und vertritt dort nach wie vor die Österreichische und die Wiener Ärztekammer. Auf Vorschlag der ÖÄK wurde Ettl auch zur Obfrau der Plattform Patientensicherheit bestellt. In Anerkennung der Leistungen und „des erfolgreichen Einsatzes für die Patientensicherheit“ – so Walter Dorner – erfolge die Auszeichnung.

Milan Kornfeind, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte in der Ärztekammer Burgenland, war als damaliger Leiter des EDV-Referats maßgeblich daran beteiligt, dass in den Ordinationen die elektronische Datenverarbeitung eingeführt wurde. Der Start für die E-Card etwa erfolgte in seiner Ordination – Kornfeind ist Allgemeinmediziner – im burgenländischen Trausdorf. Mit kurzen Mit kurzen Unterbrechungen war Kornfeind Kammerrat und Vorstandsmitglied der Ärztekammer für Burgenland. Er war Fortbildungs- und Praxisgründungs-Referent, leitete das Laborreferat und gründete die erste burgenländische Laborgemeinschaft. Als Sektionsobmann Allgemeinmedizin und Kurienobmann habe Kornfeind führend an der Errichtung und Verbesserung der Impf- und Vorsorgeprogramme mitgearbeitet – wie etwa am Projekt „Burgenland gegen den Dickdarmkrebs“. Speziell wegen der „nachhaltigen Bemühungen um die ärztliche Organisationsentwicklung“ werde die Auszeichnung verliehen, so Dorner.

In ihrer Dankesrede betonte Brigitte Ettl, dass sie sich „ganz besonders“ darüber freue, diese Auszeichnung erhalten zu haben und verband dies mit einem Dank an ÖÄK-Präsident Walter Dorner, der diese Dinge „mit Weitblick“ unterstützt habe. Im Krankenhaus Hietzing sei sie als ärztliche Direktorin für rund 500 Ärzte im 1.100-Betten-Spital verantwortlich, das jährlich 52.000 stationäre und 300.000 ambulante Patienten betreue. Ettl: „Die Beziehung zwischen Arzt und Patient, die Behandlung des Patienten wird immer im Vordergrund stehen.“

„Ich bin wirklich stolz auf diese hohe Auszeichnung“, erklärte Milan Kornfeind. Er blickt auf 33 Jahre Tätigkeit für die Patienten und für die Ärztekammer zurück. Noch als cand. med. sei er im Jahr 1972 bei einer großen Ärzte-Demonstration über den Ring in Wien marschiert. Bei damals 14.115 Ärzten waren 7.000 auf die Straße gegangen, um für ihre Anliegen zu kämpfen. Ein befreundeter Kollege habe ihn 1978 gedrängt, sich standespolitisch zu engagieren – wo er als Turnusobmann begann. Was Milan Kornfeind im Rückblick feststellt: „In den 33 Jahren hat sich die Situation allerdings enorm geändert.“

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 1-2 / 25.01.2012