editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.11.2012 | Politik

(c) Foto Weinwurm

In der stillsten Zeit des Jahres sollte – still und heimlich – die Gesundheitsreform beschlossen werden. Das war der Plan – die Ärzte hatte man gleich gar nicht in die Verhandlungen eingebunden und der Bevölkerung wollte man nicht die ganze unangenehme Wahrheit vor Weihnachten präsentieren.

Spätestens seit dem Protestkonvent in Wien ist mit der Geheimniskrämerei Schluss. In Rekordzeit ist es gelungen, mehr als 900 Ärztinnen und Ärzte aus ganze Österreich zu mobilisieren. Der Unmut der Ärzte darüber, wie derzeit Gesundheitspolitik gemacht wird – nämlich dass über ihre Köpfe hinweg das Gesundheitswesen von Grund auf umstrukturiert werden soll und damit gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für niedergelassene und angestellte Ärzte verschärft werden, ist groß.

Falls Sie am Protestkonvent teilgenommen haben, wissen Sie es. Falls nicht: Jede weitere Geheimakte „Gesundheitsreform“ aus dem stillen Kämmerchen wird auf mindestens ebenso viel Gegenwehr stoßen. Und der Protest der Ärzte hat erst begonnen. Soviel ist seit dem 21. November klar.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 22 / 25.11.2012