editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.11.2012 | Politik

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Nachdem der erste (2006) und zweite (2008) Anlauf für eine Gesundheitsreform gescheitert sind, versucht es die Regierung 2012 nun ein drittes Mal. Als Grund dafür werden die üblichen Argumente bemüht: Unser Gesundheitssystem sei zu teuer und ineffizient.

Gut, dass wir Weltmeister im Spitals-liegen sind, ist eine Sache. Eine andere aber, dass man nun – kommt alles so wie geplant – die Versorgung im niedergelassenen Bereich noch weiter ausdünnen und die Hauptlast der Versorgung gleich ganz in die Spitäler verlegen will.

Mehr Geld für die Mehrarbeit, die dadurch für Spitalsärzinnen und Spitalsärzte zwangsläufig die Folge sein wird, ist aber nicht vorgesehen. Und die Freiheit, sich den niedergelassenen Facharzt im Kassensystem aussuchen zu können, ist dann vermutlich auch Geschichte.

Das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten. Nur: Was soll durch diese Reform besser werden?

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 21 / 10.11.2012