Health Impact Assessment: Standardisiertes Vorgehen

15.07.2011 | Politik

Bei Health Impact Assessment (HIA) handelt es sich um ein international etabliertes Tool zur Analyse und zur Bewertung von geplanten politischen Vorhaben. Damit können mögliche positive oder negative Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Gesundheit der Bevölkerung untersucht werden, wie Experten bei der ersten österreichischen Fachtagung „Health Impact Assessment“ im Juni in Wien erklärten. Mit Health Impact Assessment können nicht nur Prognosen über die Auswirkungen von politischen Vorhaben auf die Gesundheit der Bevölkerung abgegeben, sondern auch die Zusammenarbeit von verschiedenen Bereichen der Politik in Gesundheitsfragen verbessert werden. Health Impact Assessment gibt ein standardisiertes methodisches Vorgehen vor und hat einen definierten Ablauf. Nach einem Screening – der systematischen Prüfung des Vorhabens hinsichtlich der Sinnhaftigkeit eines HIAs – folgt das Scoping, bei dem die Rahmenbedingungen (methodisches Vorgehen, Daten, Stakeholder, Zeitplan, Budget, etc.) für die Durchführung eines HIAs festgelegt werden und eine Steuerungsgruppe festgesetzt wird. Danach erfolgt das Assessment, die Durchführung des eigentlichen Prüfverfahrens mit Vorhabensanalyse. In der anschließenden Reporting Phase wird ein Bericht über die Gesundheitsauswirkungen des Vorhabens erstellt; auch Handlungsempfehlungen werden abgegeben. Schließlich finden im Zuge des Follow ups ein Monitoring sowie eine Ergebnis- und Impact-Evaluation hinsichtlich der Berücksichtigung der Ergebnisse des HIA sowie der tatsächlichen Gesundheitsauswirkungen des realisierten Vorhabens statt.

Health Impact Assessment wird weltweit in zahlreichen Ländern erfolgreich eingesetzt; es wird etwa von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) sowie von der EU empfohlen. Mit der Ausarbeitung eines umfassenden Konzepts für die Etablierung von Health Impact Assessment hat das Gesundheitsministerium die Gesundheit Österreich GmbH beauftragt.

Tipp:
Weiterführende Informationen gibt es unter http://hia.goeg.at

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 13-14 / 15.07.2011