GBK vergibt Förderpreise: Eine Bühne für die Gesundheitsförderung

10.02.2011 | Politik

Eine Bühne für Gesundheitsförderung

Im Rahmen des ersten Tags der Gesundheitsberufe, – veranstaltet von der Gesundheitsberufe-Konferenz – wurden unter dem Motto „Beruf mit Zukunft – Zukunft im Beruf“ erstmals Förderpreise für innovative Projekte der Gesundheitsberufe vergeben. Als preiswürdig wurden solche Projekte eingestuft, die sich mit Gesundheitsförderung insgesamt oder konkret mit Präventionsanliegen in Sachen Übergewicht, Sucht oder Drogen speziell bei Jugendlichen befassen. Teilnahmeberechtigt waren dabei Schüler ab dem 16. Lebensjahr beziehungsweise Schüler oder Studierende, die derzeit eine Ausbildung in einer Einrichtung für einen Gesundheitsberuf absolvieren.

Die Preisträger wurden von einer interdisziplinären Jury, bestehend aus Vertretern der Gesundheitsberufe-Konferenz, ermittelt; sie hatte unter zahlreichen ehrgeizigen Projekt-Einreichungen die Qual der Wahl. Den Zweit- und Drittplatzierten winkten attraktive Sachpreise, dem glücklichen Sieger ein Scheck über 1.000 Euro.

Die Preisträger und ihre Projekte

Auf Rang drei positionierte sich ein sechsköpfiges Projektteam der Austrian Medical Students‘ Association mit ihrem Konzept „Grips statt Chips“, wobei Grips als Kürzel für die Begriffe „gesund, raffiniert, intelligent, praktisch, sportlich“ steht. Dabei sollten Volksschulkindern und deren Eltern und Lehrern durch eine altersadäquate Gestaltung von Unterrichtseinheiten sowie Turnstunden Gesundheitsthemen näher gebracht werden. Das Hauptziel: die Sensibilisierung aller Teilnehmer für Gesundheitsbelange und die Förderung der Prävention von zivilisationsbedingten Krankheiten. Das Projekt beinhaltet insgesamt zehn fortlaufende Veranstaltungen innerhalb eines Jahres: fünf Unterrichtsstunden zu Gesundheitsthemen sowie fünf Turnstunden zum spielerischen Erlernen und Verstehen des menschlichen Körpers. „Unter Einbeziehung der Schüler, Eltern und Lehrer kann ein nachhaltiger Effekt auf die Gesundheit nachfolgender Generationen erzielt werden“, sind die Preisträger überzeugt.

Drogen: Prävention bringt’s

Mit der „Silbermedaille“ wurde ein Projekt der 1. Klasse der Kinder- und Jugendlichenpflege am Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe in Innsbruck bedacht, das sich den Grundlagen der Primärprävention von Drogen bei Jugendlichen an höheren Schulen widmete. Das Projektteam besuchte Schulklassen und konfrontierte die Schüler mit fachlichen Inhalten genauso wie mit einem selbstgefilmten Video. Darin beschreibt ein jugendlicher Drogenabhängiger, der sich in Behandlung seiner Sucht befindet, eindringlich und für viele schockierend seine Drogenkarriere und den schweren Weg des Ausstiegs.

Schulsanitätsdienst: Im Dienste der Mitschüler

Den ersten Platz sicherte sich der Schulsanitätsdienst am Wiedner Gymnasium/Karl Popper-Schule in Wien. In diesem Gymnasium ist es schon seit den 1990er Jahren selbstverständlich, dass die Unterstufenklassen ab der 3. Klasse einen achtstündigen Erste Hilfe-Einführungskurs erhalten. Der Oberstufe wird ab der 6. Klasse ein 16-stündiger Erste Hilfe-Grundkurs angeboten. Daher haben auch Lehrkräfte des Gymnasiums die Lehrberechtigung für Erste Hilfe beim Österreichischen Jugendrotkreuz erworben. Seit 2005 besteht nun der Schulsanitätsdienst – übrigens auf Anregung eines Schülers. Seitdem verbringen interessierte Schüler einen Teil ihrer Freizeit in entsprechenden (Zusatz)Ausbildungen und bilden eine Bereitschaftstruppe, die im Schulalltag sowie bei Veranstaltungen erkrankten und verletzten Mitschülern zur Seite stehen kann. Aktuell leisten 23 Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter am Wiedner Gymnasium Dienst. Besonders stolz ist man darauf, dass in den letzten Jahren bei Erste Hilfe-Wettbewerben Edelmetall gewonnen werden konnte: bei Wiener Landeswettbewerben gab es in den letzten Jahren Gold und Silber, beim Bundeswettbewerb erwarben die Schulsanitäter das Leistungsabzeichen in Gold.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 3 / 10.02.2011