edi­to­rial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.02.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Ist es ein hüb­sches Kind oder ein häss­li­ches? – erkun­digte sich eine Freun­din bei der ande­ren über den Nach­wuchs einer gemein­sa­men Bekann­ten. Ein Gespräch, das ich kürz­lich im Wie­ner Burg­gar­ten nolens volens mit­ge­hört habe.

Es stimmt nach­denk­lich: Nicht aus­zu­den­ken, wenn die Prä­na­tal­dia­gnos­tik das auch noch leis­ten könnte. Zwei­fel­los hat diese Errun­gen­schaft der moder­nen Medi­zin ihre Berech­ti­gung, wenn es darum geht, behan­del­bare Erkran­kun­gen früh­zei­tig zu ent­de­cken und – falls mög­lich – dage­gen etwas zu unternehmen.

Aller­dings wirfst sie Fra­gen auf, die es nicht gege­ben hätte, würde es die Prä­na­tal­dia­gnos­tik nicht geben: Fra­gen in mora­li­scher und ethi­scher Hin­sicht, mit denen die Eltern in spe sich nun zwangs­läu­fig befas­sen müssen.

Mög­li­cher­weise sollte man den Ein­satz der Prä­na­tal­dia­gnos­tik grund­sätz­lich neu über­den­ken: näm­lich, dass sie nur an dafür spe­zia­li­sier­ten Spi­tals­ab­tei­lun­gen aus­schließ­lich von Exper­ten vor­ge­nom­men wird. Um zumin­dest ein gewis­ses Maß an Sicher­heit zu haben.

Herz­lichst,

Chef­re­dak­teu­rin

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 4 /​25.02.2011