editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.11.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Management-Gurus – egal, welcher Überzeugung sie anhängen – sind sich jedenfalls in einem einig: Wenn man es eilig hat, sollte man langsam gehen.

Und aus gutem Grund bringt man schon kleinen Kindern, solange sie noch unsicher auf den Beinen sind, bei, sich langsam vorwärts zu bewegen. Später im Leben, im Alter nämlich, wird das ja auch wieder von Bedeutung.

In der österreichischen Gesundheitspolitik ist man derzeit mit nahezu übermenschlichen Kräften bemüht, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen und ELGA Gesetz werden zu lassen. Nach langen, aber unzulänglichen Vorarbeiten legt der Minister nun quasi im Endspurt eine für viele unbegreifliche Eile an den Tag.

So vieles ist noch ungeklärt – jetzt einmal ganz abgesehen davon, ob ELGA überhaupt Praxis-tauglich ist, was sich erst nach der Evaluierung der E-Medikation herausstellen wird.

Es drängt sich unweigerlich Helmut Qualtinger auf: „Ich weiß zwar nicht wohin, aber Hauptsache, ich bin schneller dort“.


Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 21 / 10.11.2011