editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.10.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Arzt am Land zu sein – und noch dazu als Frau. Es gibt wohl nicht viele Jobs in der Medizin, die diese Kombinationen toppen können.

Die ÖÄZ gibt in dieser Ausgabe (S. 10) Einblicke in das Leben von zwei Landärztinnen mit sehr gegensätzlichen Erfahrungen. Was sie trotz aller Widrigkeiten – oder vielleicht gerade deswegen – zum Durchhalten bewogen hat, war die enge Beziehung zu den Patienten.

Allerdings konnten die beiden Ärztinnen die enormen Anforderungen nur mit einem extrem starken Rückhalt, also Partner und Personen, die sowohl bei der Organisation der Praxis als auch in der Familie und bei den Kindern geholfen haben, bewältigen. Wer wird sich also – Stichwort Single-Gesellschaft – in Zukunft die Tätigkeit eines Landarztes oder einer Landärztin noch antun?

Das Post- und Greißler-Sterben auf dem Land wurde mehr schlecht als recht kompensiert. Wenn aber der Landarzt zusperrt, könnten die Konsequenzen tödlich sein.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 20 / 25.10.2011