editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.10.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Alles ist möglich, aber nix ist fix – und sicher auch nicht, ist man versucht, angesichts des jüngsten Vorfalls in punkto Datensicherheit zu sagen. Diesmal waren es Gesundheitsdaten, die im Mittelpunkt einer Aktion von Hackern gestanden sind. Höchstpersönliche Informationen über den Gesundheitszustand von 600.000 Tirolerinnen und Tirolern unterstehen damit nicht mehr dem ganz speziellen Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient sondern sind – jedenfalls theoretisch – der Öffentlichkeit preis gegeben.

Schon die Organisation des Pilotprojekts E-Medikation hat bei Datenschützern ungläubiges Kopfschütteln hervorgerufen – wegen der zahllosen Mängel in punkto Datensicherheit etwa. Und dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt, eine überschaubare Anzahl von Patienten, ein zeitlich limitiertes Vorhaben.

Spätestens jetzt sollte jedem vernünftigen Menschen klar sein, dass man mit ELGA, so wie sie jetzt geplant ist, mit verpflichtender Teilnahme und denzentraler Speicherung der Daten, auf dem Holzweg ist.


Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 19 / 10.10.2011