editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.09.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Wer hätte das gedacht: Nun warnen australische Wissenschafter im „Lancet“ vor einer Adipositas-Epidemie. So eine Überraschung! Dabei muss man nur mit offenen Augen durch die Welt gehen: Dicksein ist kein Stigma mehr, XXX-Large beim Körpergewicht ist Alltag.

Dazu kommt noch, dass die motorische Entwicklung unserer Kinder so um das zwölfte Lebensjahr aufhört – obwohl dieser Prozess bis zum 17., 18. Lebensjahr andauern sollte. Jede Diskussion über eine weitere Kürzung von Turnstunden – Stichwort Einsparungen – sollte hiermit obsolet sein.

Und auch mit Ernährungs-„Empfehlungen“ für Schulbuffets allein wird es nicht getan sein. Eine höhere Besteuerung von salzhältigen Snacks und Softdrinks, wie dies die ungarische Regierung derzeit plant, wird die Menschen nicht vom Kauf derselben abhalten, solange die Botschaft, warum man freiwillig darauf verzichten sollte, nicht ankommt.

Der Lehrstuhl für Ernährungsmedizin an der Meduni Wien wird übrigens nach der Emeritierung von Prof. Kurt Widhalm nicht mehr nachbesetzt …

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 17 / 10.09.2011