editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.06.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Neueste Berechnungen gehen davon aus, dass es bei ELGA – wenn sie in der vorliegenden Form umgesetzt wird – zu Kostensteigerungen um bis zu 140 Prozent kommt. Der Anteil der Ärzte allein an den Investitionskosten dafür wird bis 2017 mit insgesamt rund 102 Millionen Euro, für die Betriebskosten mit etwa 63 Millionen Euro veranschlagt – bei Gesamtkosten von 649 Millionen Euro.

Offensichtlich ist jede Menge Geld im österreichischen Gesundheitswesen vorhanden. Aber woher kommt dieses Geld, angesichts der Tatsache, dass österreichweit Spitalsabteilungen zusammengelegt, ja ganze Spitäler geschlossen werden? Oder Menschen auf geplante Operationen monatelang warten müssen? Oder dass es in Wien einen einzigen niedergelassenen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Kassenverträgen gibt?

Die Millionen, die für ELGA vorgesehen sind, könnten – gleich jetzt – wesentlich besser im Gesundheitswesen eingesetzt werden. Hinzuschauen auf die tatsächlichen medizinischen Bedürfnisse der Menschen, wäre ein erster Schritt.

Herzlichst,

Chefredakteurin