Kommentar – Dr. Wolfgang Routil: Für eine „Kultur der Fortbildung“

25.04.2010 | Politik

Die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gehen an der Fortbildung nicht spurlos vorüber: Hier ist eine weitere Engstellung erfolgt – jetzt einmal ganz abgesehen davon, dass auch diejenigen über Ärzte- Fortbildung reden, die nicht die geringste Ahnung davon haben.

Gerade deswegen sind solche Veranstaltungen, wie wir sie von der „akademie der ärzte“ erst kürzlich anlässlich des zehnjährigen Bestehens initiiert haben, von ganz besonderer Bedeutung: Internationale Experten haben dort berichtet, wie eine moderne, bedarfsorientierte – sowohl für uns Ärzte als auch für die Patienten – Fortbildung gestaltet sein muss. Da ist einerseits der objektive Bedarf, der sich aufgrund von gesellschaftlichen Entwicklungen abzeichnet: etwa die Häufung der von Demenz und Stoffwechselstörungen aufgrund demographischer und verhaltensassoziierter Veränderungen. Andererseits entsteht ein situativer Bedarf: Was brauche ich als Arzt im täglichen Umgang mit meinen Patienten, um hier den Anforderungen gerecht zu werden, wo habe ich Verbesserungsbedarf?

Mit Unterstützung der Fachgesellschaften gilt es, Ordnung in den Fortbildungs- Dschungel zu bringen. Es geht schließlich darum, für unsere Ärztinnen und Ärzte Zeit- und Ressourcen-sparende Veranstaltungen anzubieten, welche die Qualität haben, die ärztliche Kompetenz und Performanz im beruflichen Alltag zu stärken.

*) Dr. Wolfgang Routil ist Präsident der österreichischen akademie der ärzte

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 8 / 25.04.2010