editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.03.2010 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Ganz ehrlich: Haben Sie schon einmal etwas von epSOS gehört? Dahinter verbirgt sich nichts Anderes als die grenzenlose Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten. Zwölf europäische Staaten arbeiten an der Realisierung dieses gigantischen Vorhabens. Ist es bei einer Tibiafraktur beim Schiurlaub in Italien wirklich notwendig, dass der behandelnde Arzt auf alle verfügbaren Gesundheitsdaten zugreifen kann? Möglicherweise geht’s a) schneller, die erforderlichen Befunde vor Ort zu erstellen und b) braucht man sie sowieso aktuell.

Der ehrgeizige Zeitplan dieses Projekts musste schon revidiert werden, Fragen des Datenschutzes sind ebenso noch offen wie die legistische Umsetzung auf EU-Ebene. Unklar ist auch, wie beim Austausch der Daten die Sprachbarrieren überwunden werden sollen.

Lassen Sie sich auf E-Health und epSOS ein; einige Beiträge in dieser Ausgabe der ÖÄZ befassen sich ausführlich damit. Möglicherweise sehen Sie dann die Errungenschaften der modernen EDV mit anderen Augen.

Herzlichst,
Dr. Agnes M. Mühlgassner
Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 6 / 25.03.2010