editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

15.12.2010 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Menschen kann man nicht in ein Schema pressen. Gerade die Einzigartigkeit ist es, die das Individuum Mensch ausmacht. Was für jeden Arzt und jede Ärztin außer Zweifel steht, wird im sogenannten „Masterplan Gesundheit“ nicht einmal erwähnt. Von Zuwendung, Empathie und – einem zentralen Element in der Arzt-Patient-Beziehung – der Kommunikation ist darin überhaupt nicht die Rede. Aber ganz besonders im Krankheitsfall ist das Eingehen auf den Einzelnen und seine Individualität essentiell.

Für die Herstellung der verschiedensten Gegenstände des täglichen Gebrauchs sind Normen und Vorgaben sinnvoll, unter Umständen sogar lebensnotwendig. Aber die Wiederherstellung der Gesundheit in ein straffes Korsett pressen zu wollen, wird wohl an der Wirklichkeit scheitern. Das Gesundheitswesen kann nicht wie ein Wirtschaftsbetrieb geführt werden, denn: Menschen sind keine Ware.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 23-24 / 15.12.2010