editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.10.2010 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Wenn zwei das Gleiche sagen, müssen sie nicht zwangsläufig das Gleiche meinen. Missverständnisse sind damit vorprogrammiert. Im Alltag bleibt dies meist ohne größere Folgen; in der Medizin jedoch können die daraus resultierenden Konsequenzen fatal sein.

Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient hat noch immer nicht den Stellenwert, den sie haben sollte. Zum einen krankt es im Bereich der Bildung und Ausbildung, zum anderen wird dieses Bemühen der Ärzte nicht adäquat finanziell abgegolten. Im Gegenteil: Im niedergelasssenen Bereich ist die Honorierung gedeckelt, im Spitalsbereich resultieren daraus – wiederum nicht bezahlte – Überstunden, um den angefallenen Papierkram zu erledigen.

Prof. Konrad Ehlich von der Freien Universität Berlin, einer der Referenten bei dem von der ÖÄK-mitveranstalteten Symposium Ethik und Medizin meinte im Vorfeld im ÖÄZ-Interview: „Diese kommunikativen Dinge gehören mit zur Expertise des Arztes“. Und diese Expertise soll ihren Honorar-Wert haben!

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 19 / 10.10.2010