edi­to­rial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

15.07.2010 | Politik

(c) Foto Weinwurm

„Die Dreh­tür Spi­tal dreht sich immer schnel­ler“ – die­ses Resü­mee zieht der Kuri­en­ob­mann der Ange­stell­ten Ärzte in Wien, Tho­mas Sze­ke­res, ange­sichts der Detail­aus­wer­tung einer IFES-Stu­die über die Arbeits­si­tua­tion der Spi­tals­ärzte, spe­zi­ell am Wie­ner AKH. Immer kür­zere Lie­ge­zei­ten und immer mehr Pati­en­ten sind die Haupt­ur­sa­chen dafür, dass die Belas­tungs­kur­ven bei Ärz­ten steigen.

Die Sorge um die Qua­li­tät der Aus­bil­dung der jun­gen Ärz­tin­nen und Ärzte kommt nicht von unge­fähr. Denn schlecht aus­ge­bil­dete Ärzte sind spä­ter teure Ärzte.

Auch fehlt es an Zeit und finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung für Fort­bil­dung und Kon­gress­be­su­che. Man­gelnde Zeit ist der Grund, wieso die For­schung mit­un­ter zu kurz kommt – und wert­volle Res­sour­cen ver­lo­ren gehen: Jeder dritte Arzt im AKH ist habi­li­tiert.

Und wenn die Gesund­heit der Pati­en­ten zum Teil mit der Gesund­heit der Ärzte erkauft wird, stimmt etwas nicht im System.

Herz­lichst,

Chef­re­dak­teu­rin

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 13–14 /​15.07.2010