Testosterontherapie: kurzer Effekt
Eine Testosterontherapie bessert zwar die Muskelkraft und Lebensqualität bei älteren Männern, sechs Monate nach Ende der Therapie verpufft der Effekt aber wieder, wie eine Studie der Universität Manchester an 274 Senioren zeigt. Alle Senioren hatten niedrige Testosteronspiegel und erhielten sechs Monate lang Testosteron-Gel oder Placebo. Besser sei es, auf Ernährung und Krafttraining zu setzen.
APA/Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism
Jugendliche: Depression kehrt zurück
Leiden Jugendliche an einer Depression, hilft eine dreimonatige Kurzzeittherapie (Verhaltenstherapie und/oder Antidepressiva). Bei 189 von 196 Jugendlichen zeigte sich eine Besserung. Allerdings kehrte bei 88 der Betroffenen die Depression innerhalb von 5 Jahren zurück. Gefährdet waren vor allem Mädchen sowie Jugendliche, die auch Angststörungen oder Suizidgedanken hatten.
APA/Archives of General Psychiatry
Denken: Abschweifen macht unglücklich
2.250 iPhone-Nutzer wurden mit einer speziellen Software zu verschiedenen Tageszeiten nach ihrer Aktivität, Zufriedenheit und gedanklichen Präsenz befragt. Fazit: 47 Prozent der Zeit waren die Befragten mit ihren Gedanken nicht bei ihrer momentanen Beschäftigung – und fühlten sich darüber hinaus dabei eher unglücklich.
APA/Science
Gewalt im Fernsehen stumpft ab
In der funktionellen MRT beobachteten Forscher bei jungen Männern umso weniger Aktivität im orbitofrontalen Kortex, der für emotionale Reaktionen zuständigen Hirnregion, je mehr Gewaltbilder die Jugendlichen ansahen. Laut dem US-amerikanischen Wissenschafter Jordan Grafman fungiere diese Hirnregion normalerweise als „Bremse“ für aggressives Verhalten.
APA/Social Cognitive and Affective Neuroscience
Negatives Denken beeinflusst Schmerzempfinden
Schmerzen können laut einer Studie von Hamburger und Mainzer Forschern Kopfsache sein. „Wer sich Schmerzen einbildet, wird früher oder später auch welche haben“,
APA
Erhöhtes Darmkrebsrisiko durch Hormontherapie
Laut einer Studie von Forschern des Kantonsspitals St. Gallen hatten jene Prostatakrebspatienten, bei denen der Testosteronspiegel gezielt gesenkt worden war, ein deutlich erhöhtes Darmkrebsrisiko. Das zeigt eine Auswertung der Daten von rund 108.000 Patienten aus den USA. Besonders hoch war das Darmkrebsrisiko bei Patienten, denen die Hoden operativ entfernt worden waren: Bei 1.000 von diesen Männern entwickelten durchschnittlich 6,3 innerhalb eines Jahres Darmkrebs. Bei der chemischen Kastration sind es 4,4; bei Krebspatienten ohne Hormontherapie nur 3,7. Das Risiko stieg mit der Dauer der Hormontherapie. Die Forscher raten, die Vor- und Nachteile der Hormontherapie bei Prostatakrebs gut abzuwägen.
APA/The Journal of The National Cancer Institute
© Österreichische Ärztezeitung Nr. 22 /25.11.2010